Mittwoch, 31. Juli 2013

Gefahren für Hunde im Sommer

Sommer. Das ist auch für uns Hunde eine wunderbare Zeit. Zumindest wenn es nicht so heiß ist. Wir können den ganzen Tag draußen verbringen, uns den warmen Wind um die Nase wehen lassen, die Gerüche und Geräusche des Sommers aufnehmen. Gerade im Schatten, unter Bäumen, im kühlen Gras sind wir die zufriedensten Hunde.
Doch der Sommer bringt auch einige Gefahren mit. Denn die Hitze vertragen wir nur bedingt und andere verkriechen sich bloß noch an den kühlsten Ort, den es dann noch zuhause gibt. Heiße Autos können für uns in extremen Fällen sogar den Tod bedeuten. Amelie zum Beispiel weigert sich standhaft ins Auto zu springen, wenn es aufgeheizt ist. Sie rennt dann sogar vor ihrem Frauchen davon, so große Panik hat sie vor dem heißen Auto. Und das zu Recht. In den letzten Wochen häuften sich wieder die Nachrichten von Hunden, die im aufgeheizten Fahrzeug (fast) gestorben sind. Auch Kinder lässt man nicht in der Hitze zurück. Der PKW verwandelt sich in kürzester Zeit in einen Backofen. Am besten lasst ihr uns daheim, wenn ihr vorhabt eine längere Zeit das Fahrzeug abzustellen, um bspw. zum Einkaufen zu gehen.
Ein großer Spaß ist es auch für uns im Sommer durch die Getreide-Felder zu rennen. Das fast reife Korn duftet so gut und gerade am frühen Tag sind die Ähren noch feucht vom Tau und bieten eine herrliche Erfrischung. Doch Vorsicht! Hier wartet eine große Gefahr. Vor allem Gerste und Roggen haben lange, spitze Grannen. Diese können beim Toben im Feld abbrechen und sich in unsere Haut bohren. Ich hatte vor einigen Wochen eine von ihnen im Ohr. Das war sehr unangenehm. Mein Frauchen und Herrchen haben es zunächst gar nicht gemerkt, da ich das typische Kopfschleudern nicht gezeigt hatte. Steckt ein Fremdkörper im empfindlichen Ohr schütteln wir nämlich immer wieder ganz extrem unseren Kopf als Versuch, es wieder loszuwerden. Sie haben sich dann irgendwann über mein schmutziges Ohr gewundert. Nachdem es auch nach mehrmaligem Reinigen nicht sauber geblieben ist, musste ich wieder einmal zum Tierarzt. Und ich mag das gar nicht. Am liebsten würde ich davon laufen, wenn ich nur den Gang zu den Behandlungszimmern laufen muss. Aber es hat ja keine Sinn. Ich musste hin. Nach einem kurzen Blick in meine Ohren stand die Diagnose der Tierärztin schnell fest: Granne im Ohr. Niemals hatten das meine Besitzer vermutet. Um die Granne zu entfernen und das Ohr und vor allem Trommelfell nicht zu verletzen, müssen Hunde eigentlich betäubt werden. Ansonsten halten die meisten nicht still, da das Herausziehen schmerzhaft ist. Mein Herrchen meinte aber, die Tierärztin solle es erst einmal so probieren. Er hielt mich also fest und ich hielt still. Doch ich hab gefiept wie eine Verrückte. Als es endlich vorbei war, wäre ich am liebsten in ihn hinein gekrochen. "Glückwunsch zu diesem tollen Hund", war das Lob der Tierärztin. Die Zahl der Hunde, die bei diesem Eingriff stillhalten, kann sie an einer Hand abzählen. Meine Besitzer sind mächtig stolz auf mich. Trotzdem: so schnell möchte ich nicht mehr in diese doofe Tierklinik.
Man meint, es würde nun ein ruhiger Sommer werden. Die meisten Felder sind mittlerweile abgeerntet und mein Frauchen passt peinlich genau auf, dass ich den Grannen fernbleibe. Doch weitere Gefahren lauern schon.
Sommer heißt Badespaß. Und ich als Golden Retriever liebe Wasser von Natur aus. Auch im Frühling, Herbst und Winter. Dort, wo ich wohne, gibt es eine ganze Menge kleiner und großer Bäche und es macht mir ein wahnsinniges Vergnügen, hineinzuspringen. Doch Wasser zieht im Sommer nicht nur Tiere, sondern auch Menschen an. Nicht nur tagsüber, sondern auch am Abend erfrischen und relaxen sich die Zweibeiner dort. Ein typisches Verhalten ist leider, dass die Reste der mitgebrachten Speisen und Getränke gerne zurückgelassen werden. Dabei können insbesondere Flaschen aus Glas anderen zum Verhängnis werden. Letzten Freitag auch mir. Mein Herrchen hatte es gut gemeint und mir eine Abkühlung im Bach gegönnt. Dabei muss ich in eine Glasscherbe getreten sein, denn einer meiner Fingerballen hatte anschließend einen tiefen Schnitt. Jetzt heißt es für mich: Schonen und Schühchen tragen. Beides mag ich gar nicht. Ich möchte doch rumfetzen und den Sommer genießen. Und dabei stört mich der blöde Schuh. Außerdem macht der so komische Geräusche beim Laufen. Aber ich muss Geduld haben. Zum Glück heilt es schon und bald kann ich den Sommer wieder richtig auskosten.
Also passt auf eure vierbeinigen Lieblinge auf, dann wird es für alle ein traumhafter Sommer. Bis zum nächsten Mal, eure Anela.

P.S.: Im Sinne der Natur, aller Tiere und Menschen nehmt bitte euren Müll wieder mit.

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