Montag, 22. Juli 2013

Regeln für ein entspanntes Leben mit Hund

Das Zusammenleben von Mensch und Hund bedarf einiger, teilweise strenger Regeln. Nehmt ihr einen Hund in eure Familie auf, so wird sie für uns zum Rudeln. Ihr übernehmt damit die Verantwortung für uns. Das bedeutet, ihr sorgt dafür, dass es uns gut geht. Welchen Rang wir im Rudel einnehmen, das ist allein eure Entscheidung. Für manche Menschen haben wir eher einen ökonomischen Nutzen: wir bewachen das Haus, den Hof, die Tiere. Schlichtweg das Hab und Gut unseres Rudelführers. Er gibt uns die Aufgabe an und leitet uns dabei, wie wir sie verrichten sollen. Lehrt uns Befehle und Kommandos.Wir sind dann verlässliche Helfer.
Bei anderen Menschen dagegen sind wir vollwertiges Familienmitglied, wenn nicht sogar Kinderersatz. Wir leben zusammen mit ihnen, dürfen an ihrem Leben teilhaben und sogar mit aufs Sofa und vielleicht im Bett schlafen. Unsere Aufgabe besteht dann allein darin, unser Herrchen/Frauchen glücklich zu machen und ihm/ihr die Liebe zurück zu geben, die er/sie uns zuteil lässt. Doch auch dann ist es unerlässlich, dass ihr nicht nur ein Sofahündchen in uns seht. Denn nur weil ihr uns eine andere Aufgabe zugedacht habt, ändern wir nicht eben mal unsere Natur.
Darüber hinaus schützen uns Regeln auch. Ein gewisses Maß an Gehorsam gehört einfach zu einem entspannten Zusammenleben. Wir dürfen einfach nicht so auf die Straße rennen, das kann sehr gefährlich werden. Wenn ihr uns ruft, haben wir zu folgen. Wenn nicht, müsst ihr mit Maßregelungen eingreifen. Dann verlieren wir eben das Privileg, frei laufen zu dürfen und müssen stattdessen wieder an die Leine. Und beim nächsten Mal wird wieder geübt, bis wir auf "HIER" brav zu unserem Herrchen/Frauchen kommen. Und zwar unverzüglich und nicht erst, nachdem wir noch drei Runden durchs Feld geprescht sind.
Man muss sich bewusst sein, wenn man sich einen Hund ins Haus holt, dass man in der Erziehung konsequent sein muss. Bei euren Kindern seid ihr das ja auch, denn sonst tanzen sie euch auf der Nase herum. So ist das bei uns auch. Sitz, Platz, Bleib, Hier, Fuß, Aus sind das Minimum an Kommandos, die jeder Hund können sollte. Auch das winzigste Schoßhündchen. Oder findet es ihr nicht auch peinlich, wenn so ein kleiner Hund ankommt und kläfft und kläfft und der Besitzer kann es überhaupt nicht beruhigen? Nimmt es stattdessen sogar hoch.
Konsequenz heißt das Zauberwort. Am besten lasst ihr uns erst gar keine schlechten Angewohnheiten sammeln. Beim ersten Anzeichen eines ungebürlichen Verhaltens: Eingreifen. Meine Besitzer z.B. haben es geschafft, dass ich als Golden Retriever, die ja bekanntlich verfressen sind, mein Futter erst anrühre, wenn ich ein entsprechendes Kommando bekomme. Sie können mich sogar allein in der Küche lassen und ich warte dennoch brav auf das richtige Zeichen. Auch unterwegs nehme ich nichts auf bzw. gebe es sofort aus, wenn sie es sagen. Das ist in der heutigen Zeit lebenswichtig. Immer wieder hört man von vergifteten Hundeködern oder präpariertem Spielzeug. Im Notfall muss ich also wissen, was "AUS" bedeutet und sofort reagieren. Mein Herrchen und Frauchen haben das richtig gemacht. Von klein auf war diese Regel aufgestellt und wird konsequent eingehalten. Ich kann mittlerweile natürlich noch viele weitere Kommandos. Manches klappt noch nicht so besonders gut, aber wir üben fast täglich.
Wichtig ist natürlich auch, dass alle eure Familienmitglieder, die ja auch Mitglieder meines Rudels sind, die Regeln kennen und befolgen. Denn dumm sind wir keinesweg. Wir wissen ganz genau, bei wem wir uns was erlauben können. Es hat dann wenig Sinn, wenn einer mir Sachen durchgehen lässt, die eigentlich nicht sein dürfen. Wenn der eine mich nie bei Fuß laufen lässt, sondern mich dahin gehen lässt, wohin ich möchte, muss der nächste mit der Erziehung wieder von vorne anfangen. Dabei ist die Befolgung der Regeln viel leichter, wenn alle an einem Strang ziehen.
Ihr fragt euch, wie ihr das schafft? Tauscht euch mit anderen Hundebesitzern aus. Lest entsprechende Bücher oder noch besser geht in eine Hundeschule. Manchmal habt ihr, entschuldigt, wenn ich das sage, das Training nötiger als wir. Denn nicht immer liegt unser falsches Verhalten an uns. Und eines ist sicher: es lohnt sich.
P.S.: Leider gibt es kein Allheilmitte. Wir Hunde sind alle verschieden und was bei dem einen klappt, muss beim nächsten nicht funktionieren. Das fängt bei Erziehungsmethoden an und geht bis zur Belohnung für gehorsames Verhalten oder Bestrafung für Ungehorsamkeit. Einen Retriever wird der Futterentzug deutlich mehr treffen als einen Wiszlar. Das bedeutet, ihr müsst ausprobieren und vor allem euren Hund gut kennen. Dann habt ihr schnell raus, was funktioniert und was nicht. Wir wünschen euch viel Erfolg dabei.

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