Dienstag, 9. Juli 2013

Gigant des Mekong in Gefahr

Was das enorme Eingreifen des Menschen für schwerwiegende und weitreichende Folgen haben kann, zeigt momentan ein Großprojekt in Laos. Am Mekong soll ein Wasserkraftwerk errichtet werden. Im nördlichen Laos will man am Hauptstrom eine 30 Meter hohe Wasserkraftanlage bauen. 3,5 Milliarden Euro soll der Bau kosten. Doch nicht nur finanziell kann die Verwirklichung dieses Projekts teuer werden. Der sowieso schon vom Aussterben bedrohte Mekong-Riesenwels würde dies nicht überleben. Dieser Wels wird bis zu drei Meter lang und 300 Kilogramm schwer. Um zu seinen Laichplätzen zu gelangen, müsste er die Staustufe überwinden und das ist laut des WWFs ein unüberwindbares Hindernis für den Giganten.
Die Riesenwelse kommen natürlicherweise nur im Mekong Flusssystem vor und benötigen als Lebensraum große Flussabschnitte, die nicht durch Bauwerke unterbrochen sind, sowie eine spezielle Wasserqualität und Strömungsbedingungen aufweisen. Die für Süßwasserfische ungewöhnlich großen Tiere sind seit Jahren durch Überfischung und Zerstörung ihrer Lebensräume bedroht.“

Doch nicht nur für den Mekong-Riesenwels wäre die Wasserkraftanlage ein Todesstoß. Generell würden sich die Fischbestände im südostasiatischen Strom deutlich verringern. Und das würde in der Konsequenz zu einem Ernährungsproblem der Bevölkerung führen, da dann auch der Fischfang zurück ginge.
Die Bauarbeiten werden trotzdem weiter voran getrieben, obwohl eine Errichtung der Anlage auch einen Vertragsbruch mit anderen Mekong-Anrainerstaaten bedeutet. Thailand, Kambodscha und Vietnam müssten zustimmen, wenn Laos das Projekt verwirklichen will.
4.300 Kilometer ist der Mekong lang, mit einem Einzugsgebiet von 800.000 km². Mehr als tausend Fischarten leben in ihm. Er ist nicht nur Lebensader für die dort lebenden Menschen, sondern auch für 830 verschiedene Säugetiere, 2.800 Vögel und fast 1000 unterschiedliche Amphibien und Reptilien.
Info: Eigentlich steht der Mekong-Riesenwels unter Naturschutz. Dennoch gibt es immer noch illegalen Fang der endemischen Fischart. Dabei ist dieser Wels ein wichtiger Indikator für die Wasserqualität des Mekongs. Für die Nachhaltigkeit ist es wichtig, dass seine Bestände erhalten bleiben und geschützt werden. Er ist die größte Art der Haiwelse und damit ein Verwandter des Pangasius, der ebenfalls im Mekong vorkommt.

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