Montag, 9. September 2013

Tipps für die Hundezüchterwahl und den Welpenkauf

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch erzählen, wie ich zu meiner Menschenfamilie gekommen bin und euch ein paar Tipps geben, worauf ihr achtet solltet, wenn ihr einen Welpen in eure Familie aufnehmen möchtet.

Magyar Vizsla in der Welpenbox
Amelie in der Welpenbox


Es gibt so viele Züchter… und darunter gibt es leider immer noch schwarze Schafe, denen es nur um den Profit geht und die ihre Hunde und auch die Welpen nicht gut behandeln. Wenn ihr auf einen unseriösen Züchter trefft, bei dem die Tiere offensichtlich leiden, solltet ihr das dem Amtstierarzt, den Behörden oder der Polizei melden. 

Hundezüchter inserieren in der Regel in den Kleinanzeigen von Tageszeitungen und Onlinezeitungen, auf Portalen und auf ihrer eigenen Homepage, dass sie Welpen zu verkaufen haben. Allein anhand dieser Anzeige könnt ihr natürlich nicht erkennen, ob es sich um einen seriösen Züchter handelt. Auch mein Hundezüchter hat damals eine Anzeige für seinen ersten Wurf Magyar Vizsla Welpen (zu dem ich auch gehörte) auf Portalen und Kleinanzeigen im Internet veröffentlicht.

Haben Hundezüchter eine eigene Homepage – so wie auch die Züchterin und Hundetrainerin, von der meine liebe Freundin Anela stammt – könnt ihr euch sehr leicht ein erstes Bild machen. Seriöse Hundezüchter informieren dort ganz offen über ihre Hunde, deren Stammbaum und besondere Eigenschaften. Sie veröffentlichen Fotos von den Elterntieren und früheren Würfen und stellen sich in einem Portrait selbst vor. Auf ihrer Website kündigen Züchter auch einen zukünftigen Wurf bereits einige Monate vorher an. Das gibt euch die Möglichkeit, euch als Interessenten für einen Welpen anzumelden.

Es ist normal, dass man einen Termin mit dem Züchter vereinbart, um die Welpen anzuschauen. Macht ihr das am Telefon, stellt der Hundezüchter meist schon ein paar Fragen. Das dient dazu, euch kennen zu lernen, denn ein seriöser Züchter gibt seine Welpen auch nur in vertrauenswürdige Hände. Ist der große Tag gekommen und ihr dürft die Welpen das erste Mal besuchen, solltet ihr auf verschiedenes achten:

  • Welchen Eindruck macht der Züchter?
  • Wie wirken die Mutter der Welpen und eventuell andere erwachsene Hunde oder Tiere?
  • Wie sind die Tiere untergebracht?
  • Ist die Wurfbox sauber?
  • Steht für alle Hunde frisches Wasser parat?
  • Wirken die Welpen sauber und gesund?
  • Sind die Welpen zutraulich und neugierig?

Ein vertrauenswürdiger Hundezüchter erklärt euch zunächst ein paar Verhaltensregeln und zeigt euch die Wurfbox oder, wo die Welpen mit der Mutter „wohnen“. Er wird euch auch ein paar Fragen stellen, um herauszufinden, ob der Welpe es bei euch gut haben wird. Typisch sind Fragen zu den Lebens- und Wohnverhältnissen, zum Beruf und ob ihr schon Hunde-Erfahrung habt. Auch ihr solltet dem Züchter einige Fragen stellen, beispielsweise:


  • Ob er schon länger züchtet.
  • Wer der Deckrüde ist und wo er herkommt.
  • Welche Krankheiten die Elterntiere hatten. Bei Rassehunden wie Vizslas und Retriever solltet ihr darauf achten, dass die Elterntiere auf Krankheiten wie Hüftgelenkdysplasie, Ellenbogendysplasie Patella Luxation und Osteochondrosis getestet wurden.
  • Ob die Welpen alle Impfungen haben. Sich um die ersten Impfungen zu kümmern, ist Aufgabe des Züchters.
  • Wann er die Welpen abgibt. Bevor die Welpen 8 Wochen alt sind, sollte man sie keinesfalls von der Mutter trennen.
  • Wie viel die Welpen kosten. Ein zu niedriger Preis ist unseriös. Der Hundezüchter hat eine ganze Reihe an Ausgaben wie Impfkosten, Tierarztkosten für Ultraschall und andere Untersuchungen der Mutter und natürlich für die Nahrung. Für einen Rassehund wie Magyar Vizsla und Golden Retriever müsst ihr um die 1.000 Euro rechnen.
  • Ob ihr die Papiere für den Welpen bekommt. Ein seriöser Züchter verkauft die Welpen immer mit Papieren. In diesem ist der Stammbaum des Hundes zu sehen und vermerkt, dass die Elterntiere frei von Krankheiten sind.

Worauf ihr beim Züchter achten solltet


Magyar Vizsla Welpe auf Terrasse
Amelie bei ihrem Züchter auf der Terrasse
Ganz besonders wichtig ist es, die Wurfbox und die Lebensverhältnisse der Welpen in Augenschein zu nehmen. Wie die Hunde leben, sagt auch schon sehr viel über den Hundezüchter aus. Für mein Frauchen gehört ein Familienhund in die Familie und nicht in einen Zwinger oder in eine Hundehütte. Deswegen sollte auch die Hündin mit ihren Welpen möglichst nah bei ihrer Familie sein. Meine Hundemama hat in dem Haus ihres Herrchens ein eigenes Zimmer in der Kellerwohnung, sogar mit direktem Zugang zur Terrasse. Dort sind auch ich und meine Geschwister geboren und aufgewachsen. Wir hatten mehr als genug Platz, eine richtig große Spielwiese und dadurch, dass das Zimmer gefliest ist, ist es auch einfach mit der Hygiene. Durch die Terrassentür konnten wir ganz schnell in den Garten, wo das Herrchen unserer Mama viel Spielzeug für uns hatte, und es gab sogar einen Teich, in dem ich mich beim ersten Besuch meiner Familie komplett mit Schlamm besudelt habe. Eigentlich hätten sie da schon wissen müssen, was ich für ein Wildfang bin ;-)

Hygiene ist in der Welpenbox ganz wichtig, damit die Welpen nicht krank werden. Beim Spielen mit den Welpen erkennt ihr, ob sie scheu, ängstlich oder verunsichert sind – alles keine guten Zeichen. Beobachtet auch, wie die Welpen miteinander spielen. Daran erkennt ihr nicht nur, ob sie gesund sind, sondern auch schon ein bisschen den Charakter. Ist es ein Rabauke, der beim Spiel die Oberhand hat? Oder ist es ein sanfterer Charakter, der sich raus hält? Also ich für meinen Teil konnte es gut mit meinem Bruder Atilla aufnehmen. Wir sind beim ersten Besuch meiner Familie zusammen durch den Garten gesaust.  Schaut euch das Fell, die Augen, Pfoten und auch den After an. Das Fell sollte sauber sein und glänzen, die Augen sollten klar und nicht verklebt sein, der After sollte sauber und rosig sein. Beschäftigt euch auch eine zeitlang mit der Mutter der Welpen, um zu sehen, wie sie auf fremde Menschen reagiert, und wie sie sich um ihre Kleinen kümmert.

Die Auswahl des Welpen


Es gibt Züchter, die für den neuen Hundebesitzer entscheiden wollen, welchen Welpen dieser bekommt. Davon halte ich überhaupt nichts. Die Chemie zwischen Hund und Besitzer muss stimmen. Der Hund soll ein Familienmitglied und ein treuer Freund sein, und wenn man sich gegenseitig nicht gut „riechen“ kann, sind das schlechte Voraussetzungen. Nur in Ausnahmefällen ist ein Eingreifen des Züchters angebracht, zum Beispiel sollten ältere Menschen lieber einen sanften, gemütlichen Hund bekommen und Hundeunerfahrene nicht unbedingt den sturen Kopfrüden oder die sture Kopfhündin (so wie ich es bin).

Bei so vielen süßen Welpen kann die Entscheidung natürlich schwer fallen. Auch wenn man sich vorher schon ein paar Gedanken gemacht hat – Hündin oder Rüde, Fellfarbe, besondere Merkmale wie Flecken etc. – findet man meist im ersten Augenblick einfach alle Welpen süß. Ihr solltet euch genug Zeit nehmen für eure Entscheidung und vielleicht sogar noch ein zweites Mal kommen. Mein Herrchen wollte damals einen Rüden, mein Frauchen eine Hündin. Trotzdem hatte sie sich vorgenommen, unvoreingenommen alle Welpen anzuschauen. Der Züchter hat ihnen zu allererst gesagt, welche Welpen noch zu haben sind – die waren mit einem Bändchen um den Hals gekennzeichnet. Dann durften die beiden alle kennen lernen und haben mit uns gespielt. Mein jetziges Frauchen hat sich hingekniet und ich bin gleich als erste zu ihr hin getapst und auf ihren Schoß geklettert. Dann habe ich sie mit meinen damals noch babyblauen Augen lange angeschaut und ihr in den Schal gebissen. Da war es um sie geschehen. Mein jetziges Herrchen hatte mehr Interesse an meinem Bruder Atilla. Doch als wir dann im Garten waren und ich von mir aus immer wieder zu den beiden kam, wusste auch er, dass ich die Richtige bin.

Bis bald,

Eure Amelie






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