Samstag, 21. September 2013

Hummer, Languste, Garnele. Gehts heute etwa ums Essen?!

Languste, Garnele, Hummer, Scampi, Shrimps und King Prawn.
Das klingt nach einem leckeren Meeresfrüchte-Buffet. Stimmt. Doch was ist was? Woher stammen die Delikatessen? Sind sie gezüchtet oder frisch aus dem Meer gefischt? Was ist mit nachhaltigem Fang? Sind sie gar vom Aussterben bedroht?

Diese und weitere Fragen werden heute geklärt in Amelies und Anelas Blog.


Der Hummer
Er gehört zur Gattung der Zehnfußkrebse. Die Familie der Hummerartigen besteht aus dem Europäischen und dem Amerikanischen Hummer. Auffällig sind ihr starker Schwanz und die zwei großen Scheren, die an Flusskrebse erinnern. Sie werden bis zu 64 Zentimeter groß und wiegen max. 6 Kilogramm. Die kleinsten Hummer sind 30 cm lang und 1 kg schwer.
Diese Größen sind auch relevant für die Bestandserhaltung. Denn gefangene Hummer müssen eine bestimmte Mindestgröße besitzen, ansonsten werden sie wieder zurück ins Meer gelassen. 2009 wurden 100.000 t des Amerikanischen Hummers und 4.500 t des Europäischen Exemplars gefangen. Er gilt aber nicht als bedroht.
Der Hummerfang ist reguliert und erfolgt mit Hummerfallen. Das sind große Körbe, in denen Köder ausgelegt werden. Sobald ein Hummer dort hinein schwimmt, kommt er nicht mehr heraus.
Tierschützer kritisieren die Tötungsart dieser Tiere vehement. Sie werden dazu nämlich in kochendes Wasser geworfen.
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Die Languste
Sie bilden eine eigene Familie innerhalb der Gattung Zehnfußkrebse. Im Gegensatz zu ihrem Verwandten, dem Hummer, besitzen sie keine Scheren. Dafür haben sie lange Antennen, in denen sich Sinneszellen u.a. zum Tasten befinden. Als Larve gehören sie zum Zooplankton, das frei herumtreibt. Die erwachsenen Tiere sind dagegen sesshaft. Sie werden bis zu einem halben Meter lang. Delikatesse ist vor allem die Schmuck-Languste. Diese Art ist die Größte aus der Familie der Langusten. Das Fleisch der Hummer ist deutlich saftiger als das des Verwandten. Beim Kochen setzt sich das Astaxanthin frei, das den Körper rot färbt. Astaxanthin ist bekannt mit Carotinoiden.
Oft wird der Kaisergranat als Langustenschwanz verkauft. Er heißt auch Norwegischer Hummer und wird max. 25 Zentimetern. Er wird mit Schleppnetzen gefangen. In Italien trägt er den Namen Scampo (= Scampi). In Deutschland werden damit allerdings Garnelen bezeichnet.
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Die Garnele
Sie ist eine in der Meeresbodenzone lebende, frei schwimmende Krebsart. Die Garnele hat einen langgezogenen, zylinderförmigen Körper. Ihre Scheren sind im Vergleich zu den Verwandten sehr zart ausgeprägt, dafür hat sie lange Antennen. Sie ist ca. 10 cm lang und von ihr gibt es verschiedene Arten in allen Meeren. Shrimp ist die englische Bezeichnung für Garnele. Auch Prawn ist Englisch und meint normalerweise größere Exemplare. Gambas werden in Spanien Garnelen bezeichnet. Spanier unterscheiden sie nach der Größe in Gamberone und Gamberetti. Die Krebstiere werden entweder gefischt oder stammen aus Zuchtstationen. Giant Tiger Prawn ist ein Zehnfußkrebs aus der Familie der Garnelen, der im Indopazifik vorkommt, und einer der wichtigsten Zuchtgarnelen ist. Er wird in Aquakulturen u.a. in Thailand, Vietnam, Indonesien und Malaysia gezüchtet.
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           Garnelenzucht
Garnelen sind eine Delikatesse und werden auf der ganzen Welt gerne gegessen. So ist der Bedarf aufgrund der hohen Nachfrage sehr groß. Garnelen können relativ einfach in einer besonderen Form der Aquakultur gezüchtet werden. 75% der jährlichen Produktion werden dabei in Asien erzeugt. Die Krebstiere werden in großer Dichte gehalten, was sie anfällig für Krankheiten macht. Sie werden in Brackwasser-Teichen herangezogen und mit Fischmehl gefüttert. Diese Monokulturen zerstören nicht nur die Existenz kleiner Fischzuchten und Fischer, sondern auch die Umwelt. Für die Einrichtung der riesigen Becken wird das Land planiert, Mangrovenwälder abgeholzt und manchmal sogar Reisfelder vernichtet. Doch Mangroven sind ein natürlicher und wichtiger Schutz gegen Wirbelstürme. Vögel und Fische finden außerdem in den salztoleranten Bäumen und Pflanzen Schutz und Brutplätze.
Die Garnelen sind anfällig für Sauerstoffmangel. Daher ist der Bedarf der Garnelenfarmen an Salz- und Süßwasser immens hoch. Dies schadet den örtlichen Grundwasservorkommen. Das von den Tieren nicht gefressene Futter und die Chemikalien, die ins Wasser geschüttet werden, damit die Garnelen gesund bleiben, belasten das Grundwasser zudem. Wird das Wasser nach der Zucht abgelassen, bleibt eine regelrechte Wüste zurück. Chemikalien, große Anzahl an Tieren, Frischwasserbedarf und Wasserverschmutzung haben das Land ausgelaugt.
An dieser Stelle wird in der nahen Zukunft weder eine Farm sein, noch irgendetwas anderes wachsen. Wer glaubt, die Garnelenzucht hätte wenigstens eine positive Auswirkung auf die Wirtschaft, der irrt gewaltig. Sie vernichten Arbeitsplätze. Wo vormals ein Reisfeld von 40 Hektar gewesen ist, auf dem 50 Arbeiter beschäftigt waren, ist nun eine Aquakultur für Garnelen, für deren Aufzucht nur 5 Arbeiter notwendig sind.
Umweltschützer fordern auf den Import von Garnelen aus Zuchtstationen zu verzichten
Natur- und Tierschützer wurden bereits aktiv und versuchen die Menschen in den Ländern, in die diese Garnelen verkauft werden, über deren Herkunft aufzuklären. Man möchte die Konsumenten sensibilisieren, damit sie beim Einkauf darauf zu achten, keine tropischen Zuchtgarnelen zu kaufen. Frischfang aus dem Meer ist sowieso viel leckerer und weniger belastet als die mit Medikamenten gefütterten Zuchtgarnelen.
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Übrigens: Die Bezeichnung Krustentiere umfasst in der Lebensmittelkunde alle Krebstiere, die als Nahrungsmittel verwendet werden.

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