Dienstag, 18. Juni 2013

Neofelis nebulosa

Sie sind scheu. Sie haben große geheimnisvolle Augen. Auf ihren weichen Pfoten schleichen sie durchs Unterholz. Sie sind gern auf Bäumen. Gehen gern mit dem Kopf voran. Sie sind gern allein. Ihr bräunliches Fell besitzt eine Vielzahl dunkler Wolken. Doch ein Leopard ist es nicht. Ihre Heimat sind tropische Regenwälder. Ein Jaguar? Nein auch nicht.
Ihr Verbreitungsgebiet liegt im südöstlichen Asien. Es ist ein Nebelparder.
Mit einer Kopf-Rumpflänge von bis zu 100cm und einer Schulterhöhe von 41cm sind sie deutlich kleiner als Leopard und Jaguar. Trotzdem zählen sie wie die Verwandschaft aus Afrika und Amerika zu den Großkatzen. Der Nebelparder und der Sunda-Nebelparder, der nur auf Borneo und Sumatra beheimatet ist, sind die einzigen Vertreter der Gattung Neofelis, die eine Unterart der Großkatzen ist.
Aufgrund seines weichen Fells ist der Nebelparder vom Aussterben bedroht. Doch nicht nur sein Fell, sondern auch seine Knochen und seine Eckzähne sind ein beliebtes Ziel bei der Jagd nach der Großkatze. In der asiatischen Medizin sollen seine Knochen heilende Wirkungen haben und seine Zähne werden bei indigenen Völkern für medizinische und zeremonielle Zwecke gebraucht. Doch die Hauptbedrohung geht von der Zerstörung seines Lebensraumes aus. Gewinnung landwirtschftlicher Nutzflächen und Holzabbau führen in Südostasien zur Vernichtung der Regenwälder.
Unter anderem in China, Indien, Thailand, Vietnam und Malaysia soll es noch Nebelparder in freier Wildbahn geben. Da die Neofelis extrem scheu sind, können Bestandszahlen kaum ermittelt werden.
Wahrscheinlich verbringen sie die meiste Zeit im Geäst der Bäume und gehen erst am Abend auf Jagd. Sie sind von all ihren Verwandten die besten Kletterer. Zu ihrer beliebtesten Beute gehören wohl Nasenaffen und andere Primaten, sogar Orang-Utans. Sie sind Einzelgänger und kommen nur zu Paarungszwecken zusammen. Das Weibchen bring maximal fünf, aber meistens zwei bis vier Junge zur Welt. Ihre Flecken sind zunächst schwarz und werden im Laufe der ersten Monate immer nebliger bis sie die gleiche Fleckenfärbung haben wie ihre Eltern.
Gesetzliche Bestimmungen zum Schutz der Nebelparder gibt es zwar, jedoch werden sie immer noch bejagt. Es bleibt zu hoffen, dass diese wunderschöne Großkatze auch in Zukunft in den Wälder Südostasiens kopfüber die Bäume herunterklettern wird.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/77/Neofelis_nebulosa_face.jpg

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