Montag, 17. Juni 2013

Deutschlands Wildnis

Deutschland ein wildes Paradies für Tiere und Pflanzen?! Das ist heute kaum noch vorstellbar. Aber das ist, was Deutschland vor vielen hundert Jahren gewesen ist. Geschlossene Urwälder gab es damals und Flüsse, die sich ihren Lauf selber suchten und je nachdem wieviel Wasser sie mit sich führten, weite Auenlandschaften formten. Doch mit den Jahren ist der Mensch immer weiter in die Wildnis vorgedrungen, hat die heimischen Buchenwäldern zu Nadelwäldern umgeformt und den Lauf der Flüsse begrenzt. Dadurch wurde der Lebensraum der eigentlich bei uns lebenden Tiere und Pflanzen immer kleiner. Auerochse, Wisent, Elch und Wildpferd gibt es nicht mehr. Bär, Wolf und Luchs haben sich zurück gezogen und sind vom Aussterben bedroht. Wenn der Mensch nichts tut, werden sie bald komplett verschwunden sein. Doch zum Glück wird mittlerweile immer mehr getan, um das Deutsche Naturerbe zu erhalten. Nationalparks werden gegründet, die sich zu Naturwäldern entwickeln sollen und damit wieder zur Wildnis und zum Lebensraum bedrohter Tierarten werden können. Vormals verschwundene Waldbewohner könnten auf natürlichem Weg in ihre alte Heimat zurück kehren. Und die Buchenwälder Deutschlands gehören zu den schönsten weltweit und sollen in die Welterbeliste der UNESCO eingetragen werden.
Doch diese Schutzmaßnahmen sind nicht nur entscheidend für den Fortbestand der biologischen Vielfalt, sondern auch für das Ökosystem und letztlich für den Menschen. Auen zum Beispiel haben früher dazu gedient, dramatisches Hochwasser zu vermeiden. Sie waren ein Teil der natürlichen Flusslandschaft. An diesen Stellen konnte das Wasser ungehindert das Land überströmen und hat für Artenreichtum und Nahrung gesorgt. Die Überschwemmungen waren Teil des natürlichen Regulierungs-Systems. Die sogenannten Jahrhundert-Hochwasser im letzten Jahrzehnt könnten durch die Wiederherstellung natürlicher Auen vermindert oder verhindert werden. Und würden zudem für ein Naturparadies für Flora und Fauna sorgen. Wenn wir weitermachen, wie bisher und die Natur nicht respektieren und ihr keinen Raum zur Entfaltung lassen, wird es in naher oder ferner Zukunft nicht nur zahlreiche Tier- und Pflanzenarten nicht mehr geben. Denn die Geschichte unseres Planten zeigt, dass die Natur stets überlebt und einen Weg zum Fortbestehen gefunden hat, egal welchen Katastrophen sie ausgesetzt war. Die Natur ist klüger als der Mensch und weiß sich durch ihr ausgeklügeltes System veränderten Bedingungen anzupassen.
Können wir das auch?


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