Montag, 3. Februar 2014

Raus aus der digitalen Welt ... rein in die wunderschöne Natur

Auf der einen Seite ist es lustig, auf der anderen Seite traurig. Die vielen Posts auf Facebook, mit denen anhand von Bildern oder Sprüchen gezeigt wird, wie sich die Kindheit in den letzten dreißig Jahren gravierend verändert hat. Vor einigen Tage entdeckte ich eines der wohl deutlichsten und erschreckendsten Beispiele. Auf einem Foto war ein Smartphone abgebildet sowie ein lustiges Spielzeugtelefon. Unter dem ersten stand: "Das ist das Telefon meiner kleiner Schwester, sie ist sechs." Und unter dem anderen: "Das war mein Telefon, als ich sechs war." Technischer Fortschritt und Digitalisierung haben viele Gutes gebracht und unser Leben sicherlich vereinfacht. Doch viele Dinge sollten sinnvoller durchdacht werden. Ein sechsjähriges Kind muss noch kein eigenes Handy besitzen, geschweige denn ein multimediafähiges Telefon.


Stress für die Seele

Immer und überall erreichbar zu sein, hat Vor- und Nachteile. Ich will die moderne Technik überhaupt nicht verteufeln, schließlich nehme ich mein Smartphone auch fast überall mit hin. Vor allem wenn Anela und ich allein unterwegs sind, trage ich es bei mir. Du weißt nie, was passieren wird. Und für den Notfall könnte ich dann jemanden anrufen. Solche Notfälle gab es auch schon bei Kindern, deren Leben gerettet werden konnte, weil sie ein Telefon dabei hatten. Trotzdem ist es übertrieben, seinem Kind ein teures Telefon zu kaufen, einen großen Flachbildschirm oder gar ein eigenes Tablet oder Notebook. Wir hatten das früher nicht und ich würde behaupten, unsere Kindheit war deutlich fantasievoller und spannender. So viel größer können die Gefahren im Vergleich zu frührer gar nicht geworden sein, dass Mütter ihre Kinder auf dem Schulweg anrufen müssen. Sie werden schon früh genug mit dem ständigen Telefonklingeln konfrontiert werden. Kinder müssen auch einfach mal Kinder sein, ihre Fantasie entfalten können, ohne dass sie von elektrischen Geräten digitale Bilder eingetrichtet bekommen. Dann ist es auch kein Wunder, wenn diese Kinder nachts Alpträume haben.

Natürliche Fantasie und Erholung

Ihr fragt euch sicherlich, was dieses Thema in diesem Tierblog zu suchen hat. Nun ja, das ist einfach erklärt. Dieser Post ist heute ein Plädoyer für das befreiende Erleben der Natur. Kinder sollten hinaus gehen und die Natur entdecken können. Das stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern fördert auch die Fantasie und befreit den Geist. Ich arbeite in einem kreativen Beruf und kann nur bestätigen, dass es mir schon sehr oft geholfen hat, nach draußen zu gehen und im wahrsten Sinne des Wortes einmal durchzuatmen. Manchmal sind die Gedanken doch verkrampft oder verstrickt und die Bewegung an der frischen Luft hilft diese zu ordnen und zu lösen. Es ist mir nicht nur einmal passiert, dass mir beim Spaziergang oder Joggen die besten Ideen gekommen sind. Daher appelliere ich an alle Eltern, dass sie gemeinsam mit ihren Kindern die Natur entdecken gehen. Das ist wichtig für eine gesunde Einstellung zur Welt. Nicht, dass irgendwann einmal ein Kind meint, die virtuellen Welten aus dem Fernseher, den Spielekonsolen oder Tablets seien real.

Die wirkliche Welt hat viel mehr zu bieten

Wir berichten sehr gern über die wunderschöne Natur. Wir schimpfen aber auch sehr oft über den leichtfertigen und teilweise grausamen Umgang der Menschen mit unserer Umwelt. Die Generationen, die nach uns kommen, müssen sicherlich immer noch dafür sorgen, dass bedrohte Tierarten und Regionen geschützt werden. Kindern sollte daher die Natur näher gebracht werden, damit sie wissen, wie sehr sie es wert ist, geschützt zu werden. Faszinierende und wunderschöne Tierarten leben auf unserem Planeten. Sie sind real und keine digitale Kreation. Sie können nicht wieder neu erschaffen werden, wenn sie einmal ausgestorben sind. So wie der wundervolle Amur-Leopard. 2008 lebten nur noch etwa zwei Dutzend Tiere in freier Wildbahn. Das Aussterben dieser Unterart der viergrößten Raubkatze stand so gut wie fest. Doch dank des enormen Engagements von Tier- und Umweltschützern konnte ihr Bestand auf ca. 50 Tiere erhöht werden. Das ist zwar immer noch sehr wenig. Aber dennoch ein großer Erfolg. Und der Schutz der Tiere wird noch weitergehen. Die russische Regierung hat beschlossen, dass Amur-Leopard, Amur-Tiger und ihre Heimatwälder weiter geschützt werden sollen. Die Bikin-Region soll zudem Nationalpark und damit zum UNESCO-Welterbe werden. Die Wälder entlang des Bikin-Flusses können zurecht als Urwälder bezeichnet werden. Die Üppigkeit dieser Laubmischwälder mit bis zu 400 verschiedenen Baumarten liegt an der Vermischung von tropischem und arktischem Klima. Hier herrscht eine reiche Biodiversität, in der sich auch Leopard und Tiger wohlfühlen. Doch nicht aufgrund des Artenreichtums und der Schönheit ist dieses Gebiet so schützenswert, sondern auch weil es eine globale Kompenente spielt. In diesen Urwälder ist viel Biomasse gebunden, die eine wichtige Schutzfunktion des Klimas unserer Erde darstellt.

Wir denken, es ist wichtig Kinder auf die Umwelt zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, dass sie mit der Natur nicht achtlos umgehen können. Manch kleiner Stein bringt eine Lawine ins Rollen, die verheerende Konsequenzen haben kann. Kinder, die keinen Bezug zur Natur haben, die werden wahrscheinlich schwer verstehen, wie wunderschön und schützenswert sie ist.
In diesem Sinne wünschen wir euch allen einen schönen Tag an der frischen Luft, selbst wenn das Wetter nicht so besonders schön ist.



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