Donnerstag, 20. Februar 2014

Besuche beim Tierarzt - notwendig oder unnötiges Übel?

Wir lieben unsere Hunde. Da ist es für Hundebesitzer selbstverständlich, dass sie alles für ihren Vierbeiner tun. Gesundes Futter, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sowie gaaaaannnnnzzz viel Liebe sind daher extrem wichtig. Ebenso wie der Gang zum Tierarzt. Doch bei diesem stellt sich immer wieder die Frage, was ist nötig und was überflüssig.


Notwendiger Arztbesuch

Ich kann von mir selbst sagen und da werden mir sicher die meisten Hundehalter recht geben, dass mein Hund öfter beim Arzt ist als ich selbst. Gerade wenn der Hund noch ein Welpe ist, gehen viele beim kleinsten Anzeichen ungewöhnlichem Verhaltens zum Tierarzt. Nun gut, vor allem bei Frauen hat das vermutlich etwas mit dem Mutterinstinkt zu tun. Mit unseren Babys gehen wir teilweise auch öfter zum Doktor als notwendig wäre. Wir wollen eben, dass es unseren kleinsten Schützlingen gut geht. Und weil sie noch schwach und hilflos sind (wie wir in diesen Situationen auch *g*), werden sie zur Kontrolle geschleppt. Was Zeit und vor allem Geld kostet. In den meisten Fällen ist es ja doch nur etwas harmloses gewesen. Aber wir wollten einfach auf Nummer Sicher gehen. Zumal diese wundervollen Wesen sowieso nicht so lange unter uns weilen werden, wie wir es gerne möchten. Daher wird versucht, so viel Übles wie möglich im Vorfeld auszumerzen. Grundsätzlich denke ich, hat aber jeder nach einer gewissen gemeinsamen Zeit mit seinem Hund ein Gefühl entwickelt, wann es wirklich Zeit ist zum Doc zu gehen und wann nicht.

Die Sache mit dem Impfen

Impfen. Impfen. Impfen. Sowohl bei den meisten Menschen- als auch Tierärzten ist dies Vorsorge Nr. 1 gegen schlimme Krankheiten. Eine Grundimmunisierung bei Menschen- und Tierbabys ist daher unerlässlich und wird auch als selbstverständlich angesehen. Doch was ist mit den erforderlichen Auffrischungsimpfungen? Oder mit denen gegen Krankheiten, die es bei uns überhaupt nicht (mehr) gibt oder mit denen man sich nur unter bestimmten (unwahrscheinlichen) Voraussetzungen infizieren könnte? Sollte dann wirklich geimpft werden nur um sicher zu gehen?
Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass mein Mann und ich weniger gut geimpft sind als unser Hund. Wir achten auch nicht so sehr auf die Zeit der Auffrischung, obgleich dies bei Anela anders ist. Da wird dann schon mal zu Erinnerung der Tag X im Kalender eingetragen, damit wir auch ja rechtzeitig zum Impfen gehen. Was ich bis letztes Jahr nicht wusste, ist die Tatsache, dass eine Impfung beim Hund ebenso lange halten kann wie beim Mensch. Früher dachte ich (dank unseres Tierarztes), dass jedes Jahr Schutzimpfungen nötig sind. Ich habe auch nie hinterfragt, warum ich selbst nie jedes Jahr zum Impfen muss. Nun ja, seit letztem Jahr weiß ich das und Anela "muss" gegen Tollwut nun nur noch alle drei Jahre geimpft werden.

Drei Ärzte. Drei Meinungen.

Unser "erster" Tierarzt hat mir die Borreliose-Impfung ans Herz gelegt. Justine, die erste Golden-Retriever-Hündin unserer Familie, wurde auch jedes Jahr dagegen geimpft, so sah ich es als Selbstverständlichkeit an. Dazu ist auch wieder eine Grundimmunisierung notwendig. Nach der ersten Impfung wechselten wir aufgrund unseres Umzugs den Tierarzt. Wir gehen nun in eine Tierklinik mit mehreren Ärzten, wobei wir meistens die gleiche Ärztin haben. Sie hat mich auch über die Sache mit dem längeren Tollwutschutz aufgeklärt, aber gemeint, dass die Borreliose-Impfung jedes Jahr erfolgen muss. Nun gut. Die nächste Sprizte sollte schließlich eine andere Ärztin vornehmen, die meinem Mann und mir erklärte, dass diese Impfung doch gar nicht notwendig sei. Man müsse lediglich für einen äußeren Schutz gegen Zecken sorgen, der auf das Fell des Hundes aufgetragen wird. Das wusste ich schon und davon halte ich nichts. Wir haben diverse Mittelchen damals bei Justine ausprobiert und KEINES hat hunderpozentig geholfen. Zudem misstraue ich diesem Zeugs in Bezug auf die Gesundheitsdienlichkeit. Wenn ich jedes Mal meine Hände waschen muss, wenn ich meinen Hund an den behandelten Stellen berührt habe, kann das wohl nicht sonderlich gesund sein. (Übrigens: diesen Schutz haben ALLE Ärzte empfohlen, bei denen wir waren. Unabhängig davon, ob sie pro oder kontra Borreliose-Impfung waren.)
Lange Rede kurzer Sinn. Ich kam mir schon ein bisschen veralbert vor. Zum einen ist es nicht besonders schön, wenn der Partner sowieso der Meinung ist, dass der Hund zu oft geimpft wird, das die Tierärztin dies bestätigt, und zum anderen habe ich nun eineinhalb unterschiedliche Meinungen. Eineinhalb deswegen, weil der erste Tierarzt die Impfung befürwortet, die zweite Ärztin diese weder für sinnig noch unsinnig erklärt hat. Und dann stehst du da und weißt nicht, was das Beste für deinen Liebling ist. Na toll.

Darüber hinaus hat der Weltverband der Kleintierärzte  neue Richtllinien für die (Welpen-)Impfung kürzlich bekannt gegeben. Diese besagt u.a., dass eine Auffrischung der Staupe-Hepatitis-Parvovirose-Impfung nicht notwendig ist, da eine Impfung im Welpenalter einen lebenslangen Schutz gewährleistet und eine Auffrischung keinen besseren Schutz bietet, also überflüssig ist. Gegen Leptospirose sollten Hunde dagegen nut geimpft werden, wenn sie in Gebieten leben, in denen diese Krankheit vorkommt.

Was werde ich also tun? Bei der nächsten fälligen Impfung werde ich den behandelten Doktor ganz genau ausquetschen, welche Spritze nun notwendig ist und welche nicht. Und auf diese Erklärungen bin ich jetzt schon gespannt. Ich werde es auf jeden Fall berichten.


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