Dienstag, 4. Februar 2014

Das richtige Spiel: Voraussetzung für einen gehorsamen Hund und Prävention vor unliebsamem Zerstörungsanfall

Raus in die Natur. Über die Felder jagen. Spuren erschnüffeln. Geschäfte erledigen. Gassigehen ist sicherlich eine der wichtigsten Beschäftigungen für Hunde. Doch die alltägliche Runde allein reicht vielen Vierbeinern nicht aus, um rundum zufrieden und glücklich zu sein. Abhängig von ihrer Rasse und ihrem Charakter benötigen wir unterschiedliche Beschäftigungen. Wer daher meint, es reiche aus, dreimal am Tag für 15 min an die frische Luft zu gehen, der muss u.U. mit schwerwiegenden Folgen rechnen.


Jeder Hund ist anders
Unter diesem Motto gab es bereits einen Beitrag zum Thema jede Rasse benötigt ihre spezielle Beschäftigung. Was auch richtig ist. Heute soll noch einmal dafür plädiert werden, dass ihr generell eure Hunde unterschiedlich beschäftigen sollt. Schließlich gibt es auch eine ganze Reihe von Mischlingshunden, die nicht in eine Sparte reinfallen wie Rassehunde. Oftmals wissen Herrchen und Frauchen von ihren Tierheimhunden gar nicht, was da alles in ihnen steckt. In solchen Fällen gibt es kein Lehrbuch, da muss ausprobiert werden. Meistens beginnt ihr mit Wurf- bzw. Apportierspielen. Und das macht auch den meisten Hunden Spaß. Einer Art "Beute" hinterher zu jagen, ist großartig und fördert unsere Beweglichkeit und Ausdauer. Die meisten von uns lieben auch Zerrspiele und Raufen. Das powert Hund und Herrchen gleichermaßen aus und stärkt zudem die Bindung zwischen beiden. Ihr solltet dabei nur auf geeignetes Zerrspielzeug achten, dass nicht so schnell kaputt gehen und reißen kann. Sonst ist die Freude nicht von langer Dauer. Zudem könnten wir Teile, die vom Spielzeug abreißen oder abbrechen, auch verschlucken.

Richtig Austoben
Für viele von uns ist es wichtig, dass wir uns einmal am Tag richtig auspowern. Durch das viele Herumliegen und Auf-Herrchen-Warten sind wir unterbeschäftigt und vor allem ausgeruht. Können wir unsere überschüssige Energie nicht loswerden, kann es passieren, dass wir uns andere Ventile suchen wie ein altes Paar Schuhe, oder ein neues, den Teppich, die Vorhänge, usw. Die Folge ist pure Zerstörung. Um ein solches Malheur zu verhindern, müssen wir gefordert werden. Körperlich und/oder geistig. Aber zurück zum Ballwerfen. Einem Ball hinterher zu jagen ist das eine, ihn zurück zu bringen das Andere. Und bei manchen Hunden wird das zum Problem. Denn sie wollen den Ball einfach nicht zurück bringen. Amelie z.B. jagt dem Ball gerne hinterher, dann möchte sie aber, dass man ihr hinterher jagt. Apportierspiele sind somit nicht so ihr Ding. Ich dagegen kann solche Spiele bis zum Umfallen spielen. Mit großer Freude bringe ich Bälle, Dummies oder auch Zeitschriften zu meinem Frauchen und Herrchen. Aber das liegt auch in meiner Retriever-Natur.

Das richtige Spiel machen
In Tierhandlungen gibt es mittlerweile ein großes Angebot an Hundespielzeug. Von Bällen in allen Variationen über Frisbees und Dummies bis hin zu intelligenten Spielsachen. Ihr könnt euch hier austoben und den Einkaufswagen voll machen, um das richtige Spiel für euren Vierbeiner zu finden. Manche Sachen sind zugegebenermaßen mehr etwas für Herrchen und Frauchen und weniger für uns Hunde. Sie sehen eher hübsch aus, aber anfangen kann man nichts damit. Probieren geht auch hier über studieren. An der Reaktion eures Hundes werdet ihr merken, ob ihr das richtige Spiel gefunden habt. Agility und Obedience sind auch gute Möglichkeiten, euren vierbeinigen Freund auszulasten. Zudem sind sie als Erziehungsmethoden einsetzbar und fördern das Gehorsam. Agilitiy fördert die Wendigkeit und Schnelligkeit und erfordert gewisse Führtechniken. Die Zusammenarbeit von Herrchen und Hund steht im Vordergrund und steigert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ähnliches gilt auch für das Obedience. Denn bei der "hohen Schule der Unterordnung" ist ein eingespieltes Hund-Mensch-Team erforderlich. Hier werden vor allem Gehorsamsübungen wie Sitz, Platz, Bleib und Bei-Fuß-Gehen trainiert, aber auch das Apportieren und Suchen.

Alle Spiele könnt ihr allein, zu zweit, in der Gruppen, mit anderen Hunden und in Hundeschulen durchführen. Wichtig dabei ist nur, dass ihr und wir Spaß daran haben. Denn alles, was man nicht gern macht, wird zur lästigen Pflicht. Und eines sollte euer vierbeiniger Freund euch immer bereiten: Viel Freude. Dann seid ihr glücklich und euer Hund ist es auch.
In diesem Sinne werde ich mit meinem Herrchen, wenn er gleich nach Hause kommt, wieder einmal zerrren, raufen und anschließend kuscheln. Denn joggen und Gehorsam üben, habe ich heute schon mit Frauchen erledigt. Bis bald,
eure Anela


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