Samstag, 5. Oktober 2013

Tiger bald nur noch als Animalprint?

Man sieht ihn auf T-Shirts und Pullovern, sein Muster ziert Schals und Tüchern und sogar Socken. Er ist eingesperrt, hinter Gittern. Er wird dressiert und muss Kunststückchen zeigen. Doch einst gehörte ihm eine weite, wundervolle Welt. Er durchstreifte tiefe Wälder und dichte Graslandschaften, genoss die Sonne im Winter und folgte Spuren im Schnee.



Das größte Raubtier unserer Erde: Der Tiger.
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Panthera tigris vom Aussterben bedroht
Der Panthera tigris, so die latenische Bezeichnung, besiedelte einst ganz Asien. Von Russland bis Indien und Südostasien war er der König des Dschungels. Sogar in der Türkei gab es früher Tiger. Doch im 21. Jahrhundert leben nur noch etwa 3.200 Tiger in freier Wildbahn. Seine Existenz ist vom Aussterben bedroht. In Java, Bali, Zentralasien und der Türkei ist der König der Raubkatzen bereits ausgerottet. Alle Unterarten des Tigers sind gefährdet. Der Amurtiger, ebenso wie der Amurleopard, der Bengal- oder Königstiger, der Malaysiatiger sowie der Indochinesische Tiger sind stark gefährdet. Alle anderen stehen kurz vor dem Aussterben. Der Grund dafür: der Mensch. Seine Motivation: Angst, Konkurrenz, Abholzung für Raumgewinnung und Landwirtschaft. Dazu kommt die voranschreitende weltweite Umweltzerstörung. Zwar sind Tiger sehr anpassungsfähig und können sowohl in tropischen Wäldern und Mangrovensümpfen leben ebenso wie in Laub-, Nadel- und Birkenwäldern im kalten Russland. Trotzdem brauchen sie eine intakte Umwelt, ausreichend Schutz und Nahrung.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5f/Ranthambore_Tiger.jpg

Tigerjagd
Doch nicht nur die Vernichtung ihres Lebensraums und der Rückgang ihrer Beutetiere sind Ursachen für die Bedrohung ihrer Existenz. Aufgrund von Waldrohdung sind in den letzten Jahre kleine, weit entfernte Habitate entstanden, was den Kontakt der einzelnen Tigerpopulationen und die Fortpflanzung der Großkatze erschwert. Darüber hinaus wird der König des Dschungels immer noch gejagt. Wilderer töten ihn, da Tigerprodukte in der tradtionellen Asiatischen Medizin häufig verwendet werden. Trotz Gesetze und des Kampfes von Tierschutzorganisationen gibt es immer noch illegale Wilderei in China und Südostasien.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9a/Panthera_tigris_altaica_09_-_Buffalo_Zoo.jpg

Schutzraum für den Tiger
Die Erhaltung des Lebensraums kann nur Hand in Hand mit der lokalen Bevölkerung funktionieren. Die größte Raubkatze unserer Erde lebt in Gebieten, in denen die Menschen meist sehr arm sind. Sie sind von Landwirtschaft, Holzabbau abhängig, um eine Einnahmequelle für sich und ihre Familien zu haben. die Verzweiflung treibt sie oft dazu, Tiger zu töten, in denen sie eine Gefahr bzw. einen Konkurrenten sehen. Oder sie wittern ein lukratives Geschäft mit den illegalen, aber immer noch gefragten Tigerprodukten. Daher steht bei den Schutzmaßnahmen vor allem im Vordergrund, andere, attraktivere Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung zu finden. Darüber hinaus soll Lebensraum für die Tiger unter Naturschutz gestellt werden und Brücken geschaffen werden, damit Tigerpopulationen einzelner Habitate wieder in Kontakt miteinander treten können. Zum Glück gibt es immer mehr Menschen, die erkennen, dass diese bedrohte Tierart geschützt werden muss. Nationale und internationale Tierschützer, Regierung, Militär und lokale Bevölkerung arbeiten teilweise bereits Hand in Hand, um den König des Dschungels zu retten. Wir wünschen viel Erfolg und drücken die Daumen.
WWF: Tigerschutz

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