Sonntag, 20. Oktober 2013

Ein zweiter Welpe kommt ins Haus oder wie man die Zusammenführung zweier Hunde meistert

ein Welpe und ein erwachsener HundHeute ergreife ich, Amelies Frauchen, die Tastatur, weil ich euch von Amelies und Anelas erster Begegnung erzählen möchte. Sie kamen zwar beide als Welpe, aber nicht zeitgleich in unsere Familie. Amelie ist fast ein halbes Jahr älter als Anela, und mein Mann und ich hatten etwas Bedenken. Es bedarf immer etwas Fingerspitzengefühl, wenn ein zweiter Welpe ins Haus kommt. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass sich zwei Hunde, vor allem zwei Hündinnen verstehen. Doch wir hatten mehr als Glück.



Amelie kam im August 2011 mit acht Wochen in unsere Familie und eroberte sofort alle Herzen. Sie war der Mittelpunkt ihres Rudels, das neben mir und meinem Mann, noch aus meinen Eltern, mit denen wir derzeit noch in einem Haus wohnen, meiner Zwillingsschwester und ihrem Mann besteht. Wir unternehmen sehr viel zusammen und Amelie war natürlich immer dabei. Als sich meine Schwester und ihr Mann entschieden, wieder einen Golden Retriever Welpen zu holen, freute ich mich sehr. Doch wie würde Amelie auf die „Konkurrenz“ reagieren? So zurückhaltend und teilweise ängstlich Amelie in manchen Situationen ist, so selbstbewusst ist sie im Umgang mit anderen Hunden. Schon in der Welpengruppe hat sie sich nie etwas von anderen gefallen lassen und sich auch mit größeren und stärkeren Hunden angelegt. Es kam nicht selten zu Keilereien und Zickereien. Als meine Schwester mich anrief und mir mitteilte, dass Anela sehr verschüchtert auf ihr neues Zuhause reagiert hatte, war ich noch unsicher. Weil meine Schwester und ihr Mann zum damaligen Zeitpunkt noch nicht in ihrem Haus wohnten, war klar, dass Anela oft bei uns im Haus sein würde. Deshalb mussten wir die beiden so früh wie möglich zusammenführen.

ein Golden Retriever und ein Magyar Vizsla beim Spielen

Das erste Treffen

So beschlossen wir, dass sich beiden bereits am nächsten Tag kennenlernen sollten, aber nicht in Amelies Revier, sondern auf neutralem Boden. Als ich mit Amelie zum Treffpunkt kam und sie meine Schwester und ihren Mann sah, begann sie sofort vor Freude zu springen und an der Leine zu ziehen. Als sie dann den Welpen entdeckte, konnte ich sie kaum noch halten. Ich glaube, es war Liebe auf den ersten Blick. Amelie leckte Anela sofort ab und wollte auch gleich mit ihr spielen. Das Kräfteverhältnis war aber natürlich sehr weit auseinander und Anela fiel immer wieder um oder plumpste auf ihr Hinterteil. Aber das verängstigte sie keineswegs. Sie wurde sogar immer mutiger und zog sich an Amelie hoch.

ein Golden Retriever und ein Magyar Vizsla Nach diesem guten Start wagten wir es und gingen ins Haus. Amelie war einfach nur total aufgeregt – im positivsten Sinn. Kaum waren die beiden in der Wohnung tranken sie zusammen aus einem Napf – das machen sie auch heute noch so. Als sich die beiden auf dem Sofa schließlich gegenseitig „Küsschen“ gaben, war klar: Das ist eine Freundschaft fürs Leben. Sie sind so innig, dass man sie nur schwer trennen kann. Wenn sie zusammen sind, gibt es nur die beiden – Gehorsam ist hier fast unmöglich. Es geht sogar so weit, dass andere Hunde nur ganz kurz interessant sind und sich die beiden lieber nur mit sich beschäftigen. 

Eine einzigartige Hundefreundschaft

Amelie war und ist so liebevoll und geduldig mit Anela. Sie hat einen Stellenwert bei ihr, den kein anderer Hund hat. Kein anderer Hund darf sich so viele Frechheiten bei Amelie erlauben wie Anela. Und die ist wahrlich kein Lamm ;-) Sie ist richtig frech – was sie sich vermutlich auch von ihrer „großen Schwester“ abgeschaut hat. Egal, ob sie Amelie ins Ohr zwickt, sie anknurrt oder ihr das Spielzeug wegschnappt, Amelie bleibt ruhig und gelassen. Ganz oft zerren sie an einem Spielzeug, was fast immer gleich abläuft: Amelie hält das Spielzeug ganz ruhig fest, während Anela wie eine Irre dran zieht, knurrt und dabei ihre Nase kraus zieht und die Zähen fletscht. Ich würde nur zu gern wissen, was in diesen Momenten in Amelie vorgeht :-D  

Zwei Hunde spielen

Für meine Schwester und mich ist es ein großes Geschenk, dass die beiden sich so gut verstehen. Als Zwillinge teilen wir so viel und haben nun zwei weitere Begleiterinnen, die ein enges Band verbindet wie uns. Ich denke, wir haben es richtig gemacht, dass wir sie so behutsam zusammengeführt haben. Ein wichtiger Punkt war sicher auch, dass mein Mann und ich bereits am Abend vor dem ersten Treffen Anela in der Wohnung meiner Schwester besucht haben. So konnte Amelie den Geruch des Welpen an uns bereits wahrnehmen.

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