Dienstag, 22. Oktober 2013

Es regnet, wenn sie von uns gehen. Aber danach wird wieder die Sonne scheinen

Letzte Woche wurde ein emotionales Bild auf Facebook gepostet. Es wurde mehrfach geliked, geteilt und kommentiert. Was kein Wunder war, denn es zeigte das, wovor die meisten liebenden Hundebesitzer Angst haben. Das Bild war eine colorierte Zeichnung von einem kleinen Jungen, der im Regen vor einem Grab sitzt und weint. Hinter ihm sitzt der Geist seines verstorbenen Hundes, der versucht ihn mit seiner Pfote zu berühren und zu trösten.




Zu Tränen gerührt
Wer ein Herz hat, muss sich nicht sehr anstrengen, um nachvollziehen zu können, was in dem kleinen Jungen in diesem Moment vorgehen mag. Es ist - leider - wahr, dass der Tod des geliebten "besten Freund des Menschen" ebenso sehr schmerzt wie der eines menschlichen Freundes oder Familienmitglied. Die meisten Facebook-User, die das Bild kommentiert, geliked oder geteilt haben, waren bereits in einer solchen Situation. Es hat ihre Emotionen wieder hervorgerufen und ich bin mir sicher, dass der ein oder die andere auch geweint hat. Ich kann mich da nicht ausschließen. Die Zeit, nachdem unsere erste Hündin nicht mehr da war, ist eine der schlimmsten in meinem Leben gewesen. Dass ich mein Herz so sehr an sie gehängt hatte, hatte ich bis zu jenem Tag verdrängt. Sie ist einen friedlichen Tod gestorben. 15 1/2 Jahre ist sie gewesen, dazu kam ein angeborener Herzfehler und eine Alters-Arthrose. Als sie nicht mehr fressen wollte und kaum noch gesehen hat, mussten meine Eltern die endgültige Entscheidung treffen. Es hat ihnen das Herz gebrochen. Das weiß ich, das hätte es mir auch. Und ich weiß, dass es bei mir irgendwann auch so sein wird. Aber an diesen Tag möchte ich im Moment noch nicht denken.

In unserem Herzen leben sie weiter
So schwer es manchmal zu akzeptieren ist, es gehört doch zum Leben dazu, dass die, die wir lieben irgendwann von uns gehen. Ich möchte gar nicht im Einzelnen erklären, wie tief meine ganze Familie getroffen hat, dass unsere Golden Retriever Hündin nicht mehr bei uns war. Geholfen haben letzten Endes zwei Dinge: die Tatsache, dass Justine eines der erfülltesten, schönsten und längsten Hundeleben gehabt hat, die sie sich hatte wünschen können, und Anela, die vermutlich ohne Jussy nicht bei uns wäre. Es ist Blödsinn die beiden zu vergleichen, aber immer wieder entdecken wir Ähnlichkeiten zu Anelas Großmutter im Geiste. Trotzdem ist sie ein ganz anderer Hund. Sie hat uns auf jeden Fall gezeigt, dass es sich lohnt, auch wenn es irgendwann weh tut, einen Vierbeiner in sein Leben zu holen. Es wäre falsch, sich gegen dieses unglaubliche Glück zu entscheiden. Dann dürfte man auch keinen Partner lieben, keine Freunde haben, keine Kinder bekommen. Und ich bin unendlich dankbar über jede Erfahrung, die ich dank Justine erlebt habe. Ich weiß, dass sie an einem weitaus schöneren Ort ist, an dem sie auf uns wartet. Und ich bin davon überzeugt, dass sie immer noch bei uns allen ist, denn sie lebt in unserem Herzen weiter.

Massochistisch veranlagt?
Es mag selbstquälerisch sein, dies zu schreiben. Aber das ist nun einmal ein Hundeblog und solche Dinge gehören ebenso hierher wie die schönen und lustigen Geschichten, die Anela und Amelie normalerweise erzählen. Das werden sie auch wieder tun. Der eigentliche Sinn hinter diesem Beitrag ist der, anderen Hundebesitzern Mut zu machen. Und das wollte auch das Bild verdeutlichen, meiner Meinung nach. Denn obwohl das Hundchen tot ist, ist es dem kleinen Jungen weiterhin treu und liebend ergeben. Es wird ihn auch in Zukunft begleiten und ihn unbewusst lenken, falls er seine Liebe wieder einem vierbeinigen Freund schenken möchte.

In memoriam - Justine aka Anka vom Höllental -.

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