Montag, 13. Januar 2014

Die dunkle Seite des Winters

Berge und Täler verschwinden unter einer weißen Decke. Bäume und Sträucher tragen weiße Mützen. Der Winter lässt die Welt zur Ruhe kommen und hüllt sie ein in seinen weißen Mantel. Wie jede Jahresezeit hat auch diese ihre schönen Seiten. Einmal abgesehen von Kälte, Eis und Schnee können wir die Natur von einer ganz besonderen Seite kennen lernen. Wir sind auch in der kalten Zeit gerne draußen unterwegs. Und auch viele andere können dem Winter viel Schönes abgewinnen. Vor allem in den sogenannten Wintersportregionen herrscht momentan Hochsaison.

Unzählige Sportmöglichkeiten
Egal ob man lieber die Berge hinunterfährt, auf Skiern, dem Snowboard oder auf dem Schlitten, auf zugefrorenen Seen oder präparierten Bahnen Schlittschuhfärt, Schneeschuhwandern oder Hundeschlittenfahren geht, jetzt ist die beste Zeit dafür. Obwohl das alles viel Spaß macht, dürft ihr nicht vergessen, dass der Winter auch eine Zeit der Ruhe ist. Nicht ohne Grund verkriechen sich viele Menschen am liebsten zu Hause und weigern sich unnötig einen Fuß vor die Tür zu setzen.

Winterschlaf
Viele Tier halten in diesen Monaten ihren Winterschlaf und viele Menschen tun es ihnen gleich. Also zumindest ihrer körperlichen Verfassung nach. Da die Sonne recht tief am Himmel steht und nur wenige Stunden am Tag überhaupt scheint, ist es wesentlich dunkler als im Sommer. Daher fühlen wir uns schlapp und antriebslos. Es ist also durchaus sinnvoll, ein paar Gänge zurück zu schalten. Doch auf den Pisten in Deutschlands Alpen und Mittelgebirgen, in Österreich und der Schweiz ist das nicht so. Tagtäglich wedeln unzählige Wintersportfans die verschneiten Berge hinunter.

Wintersport mit Folgen
Damit sie das können, werden kilometerweise Wälder abgeholzt, Baumwurzeln herausgerissen und Böden planiert. Teilweise werden sogar Felsen weggesprengt und Flüsse umgeleitet. Doch nicht nur für optimale Pistenbedingungen wird die Natur verändert. Es werden Parkplätze, Liftanlagen und Hotels gebaut, damit die Wintersportler alle Annehmlichkeiten direkt an der Piste haben. Doch diese Maßnahmen haben verheerende Folgen für die Umwelt und damit letztlich auch auf den Menschen. Erhöhtes Lawinenrisiko ist nur eine der Konsequenzen. Der Einsatz von Schneekanonen in niedrigeren Lagen sorgt dafür, dass eine große Menge an Wasser und Energie verschwendet wird, was wiederum Auswirkungen auf den Klimawandel hat. Jährlich wird bei einer künstlichen Beschneiung pro Hektar eine Million Liter Wasser verbraucht. Das ist der Verbrauch einer Großstadt wie Hamburg. Darüber hinaus ist der künstliche Schnee wesentlich dichter als der natürliche. Das bedeutet, dass weniger Sauerstoff an den Boden gelangt. Dies ist ein Problem für die Vegetation.

Das Ende der Ruhe
Zu den direkten Gefahren für die Natur durch den Einsatz der Schneekanonen kommt der immense Lärm, den diese produzieren. Wildtiere wie Gämsen, Rehe, Rotwild oder Schneehasen werden dadurch gestört.
Das Fahren abseits der Pisten und das Gehen neben den präparierten Wegen macht zwar Spaß, bedeutet aber ein Eindringen in den Lebensraum von Wildtieren. Das stört diese in ihrer Ruhe. Denn auch wenn manche Tiere keinen Winterschlaf halten, müssen sie auf ihre Reserven achten. Ein Eindringen in ihren Bereich bedeutet Stress für sie und eine Flucht verbraucht wichtige Fettreserven.

Die dunklen Seiten des Wintersports
Jedes Jahr beklagen sich die Wintersportfans, dass der Schnee ausbleibt. Dabei sind sie dafür mitverantwortlich, denn das Ausführen ihrer Sportarten verbraucht große Energiemengen und verursacht dadurch einen hohen CO2-Ausstoß. Das ist natürlich ein Teufelskreislauf. Der Schnee bleibt aus wegen der Klimaerwärmung, es werden Schneekanonen eingesetzt, die ihrerseits die Erwärmung vorantreiben.

Was könnt ihr also tun, damit ihr nicht auf den Wintersport verzichten müsst? Fahrt lieber eine Woche zum Skifahren, als nur wenige Tage. Und reist mit der Bahn an. Das reduziert das Verkehrsaufkommen in den Skiregionen enorm. Als Unterkunft solltet ihr auf ein nachhaltig zertifiziertes Hotel achten. Solche Unterkünfte reduzieren u.a. ihren Energiebedarf und ihr Müllaufkommen und Verwenden einheimische und nachwachsende Rohstoffe.
Darüber hinaus solltet ihr natürlich auf den Pisten bleiben und Regionen wählen, die auf Umweltverträglichkeit achten. In den Alpen haben sich unter dem Namen "Alpine Pearls" fast dreißig Orte zusammengeschlossen, denen die Umwelt am Herzen liegt.

Wir wünschen euch trotzdem Spaß am Winter und hoffen, dass ihr in Zukunft mehr auf die Natur achten werdet. Damit wir auch in Zukunft, die Freuden des Winters werden genießen können.

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