Anelas Geschichten: Vom Bau meines Schwimmteichs
Eine Hundehütte. Das ist es, was ich zu meinem ersten
Geburtstag bekommen habe. Sie ist ausreichend groß, kuschelig und dennoch
modern eingerichtet und besitzt dazu einen kleinen, aber feinen Garten. Ok,
eigentlich ist es gar nicht meine Hundehütte. Ich teile sie nämlich mit meinem
Herrchen und Frauchen. Die Bezeichnung Hütte
ist auch ein wenig untertrieben. Vielmehr ist die Hütte ein Haus. Da das für meine Ansprüche jedoch nicht ausreicht,
hat mein Herrchen letztes Jahr beschlossen, für mich als wasserbegeisterten
Retriever einen Schwimmteich in meinen Garten zu bauen.
Von der Idee zur Planung
Mein Garten ist nicht besonders groß, daher waren wir mit
der Gestaltung ein bisschen eingeschränkt. Ich wollte auf jeden Fall ein Stück
Rasen oder Wiese für mich, wo ich toben, spielen und Apportierübungen machen
kann. Dazu brauchen wir eine große Terrasse, auf der wir alle Platz finden,
wenn meine Freunde und ihre Herrchen und Frauchen zu Besuch kommen. Damit meine
Besitzer ausreichend Zeit haben, sich um mich zu kümmern, sollte der Garten zu
guter Letzt pflegeleicht sein. Was also tun mit der übrigen Fläche. Mein
Frauchen schlug ein Wasserbecken vor, das vor unser großes Galeriefenster sollte.
Ein einfach rechteckiges Becken wenige Zentimeter tief, denn wir sind alle sehr
wasseraffin und sitzen gerne dort. Da kam mein Herrchen auf die Idee, wenn wir
schon so einen „Aufwand“ betreiben, dann können wir auch gleich einen
Schwimmteich bauen.
Ein Schwimmteich entsteht
Ein Schwimmteich ist ein Naturpool, also einer, der sich auf
natürliche Weise reinigt. Ein Pool mit Chlor kam wegen mir ja nicht in Frage. Das
Chemiezeugs würde meinem Fell und meiner Haut schaden. Eine Filterzone aus mehreren
Schichten unterschiedlichen Kieses mit Mikroorgansimen sowie bestimmte
Wasserpflanzen sollen beim Naturpool für sauberes Wasser sorgen. Durch Skimmer
und/oder Pumpen wird das Wasser vom tieferen Schwimmbereich in die niedrigere
Filterzone gebracht. Durch diesen Kreislauf reinigt sich das Wasser.
Vereinfacht ausgedrückt.
Nachdem wir meine Hundehütte ja erst gebaut haben, ist nicht
genug Geld da, um einen Profi für den Bau des Schwimmteichs zu beauftragen. Daher
werden Herrchen und Frauchen das meiste in Eigenleistung machen. Los ging es
letztes Jahr im Juni.
Der Bagger rückt an
Für den Teich ist natürlich ein ausreichend großes Loch von
Nöten. Dass das viel Schweiß und Arbeit ist, dieses selbst auszuheben, versteht
sich von allein. Daher hat diese groben Arbeiten ein Bagger übernommen. Ich war
mächtig erschüttert, als eines Morgens im Juni ein monströses Ungetüm in meinen
Garten gerollt kam. Einmal von der Tatsache abgesehen, dass es gerade so hinein
gepasst hat, hat es auch sämtliche Pflanzen platt gemacht. Sehr zur Freude
meines Frauchens, die das Unkraut, wie sie es bezeichnet, selbst hätte
wegmachen müssen. Ruck zuck hatte das Monster und sein „Monsterfahrer“ (analog
zu Baggerfahrer) ein riesiges Loch in meinen Garten gerissen. Als es endlich
wieder verschwunden war und ich in meinen Garten durfte, war meine Erschütterung
jedoch rasch verflogen. Denn das Loch und die verschiedenen Ebenen waren ein
richtiger Abenteuerspielplatz für mich.
Das "Monster" in Aktion |
Mein Abenteuerspielplatz |
Die Sache mit der Bodenplatte
Das ist ein Thema, das mein Herrchen nicht so gerne
anspricht. Diese Bodenplatte ist ihm ein ganz schöner Dorn im Auge. Als
Grundlage für die Schwimmzone musste ein Fundament gemacht werden. In sorgfältiger
Kleinstarbeit hat er dazu abgesteckt, nivelliert und zuletzt Schalbretter
ausgerichtet. Der Tag, an dem der Betonmischer kommen sollte, war einer der
wärmsten 2013. Zuerst wurden die kleinen Fundamente für unsere Garage gegossen,
anschließend rückte der Betonmischer in unseren Garten vor. Doch wegen des
geringen Platzes konnte er nicht weit genug reinfahren und so verteilte sich
der Beton hauptsächlich im westlichen Bereich des Schwimmteichs. Beton besitzt
verschiedene Fließgrade, je nachdem verteilt er sich dann. Unserer war
offensichtlich Grad 1 von 10. Er verteilte sich nämlich so gut wie nicht. Wir
hatten somit mehr oder weniger einen Berg auf der rechten Seite. Mein Herrchen
nahm´s wie immer locker und verkünstelte sich erst einmal an den
Garagenfundamenten. Währenddessen beobachtete Frauchen, wie der Beton härter
und härter wurde. In einer anstrengenden Rettungsaktion schaufelte sie
schließlich im Alleingang den Beton von rechts nach links. Ohne Frauchen gäbe
es vermutlich keine Bodenplatte.
Das war die "Bodenplatte", bevor sie von frauchen gerettet wurde. |
Stein auf Stein. Stein auf Stein. Die Mauer will bald fertig sein.
Aufgrund des Platzmangels in meinem Garten bauen wir einen
geradlinigen rechteckigen Schwimmteich. Wer mehr Raum zur Verfügung hat, der
kann ein natürliches Gefälle von der Schwimmzone ans Ufer bzw. zur
Regenerationszone ziehen. Bei uns geht das nicht. Daher müssen wir eine innere
Mauer für die Schwimmzone machen und eine äußere, welche die Regenerationszone
begrenzt. Herrchen macht das mit Schalungssteinen, die nach dem
Aufeinandersetzen mit Beton verfüllt werden müssen und das nach jeder dritten
bis vierten Reihe. Darein werden Stahlstangen gesteckt, die für bessere
Stabilität sorgen sollen. Wahrscheinlich bekomme ich einen Anpfiff, weil ich
die technischen Sachen nicht richtig erkläre ;-).
Die erste Reihe Steine musste erst einmal dem Winter strotzen. |
So sieht der Schwimmteich derzeit aus. |
Es liegt noch ein ganzer Haufen Arbeit vor uns und obwohl
ich Herrchen und Frauchen fleißig mit Buddeln helfe, wird der Schwimmteich vermutlich
erst im Herbst fertig werden. Herbst 2015. ;-)
Sobald es was Neues gibt, erfahrt ihr es als Erste versprochen,
eure
Anela
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