Montag, 11. November 2013

Eine Hunderasse, die zu mir passt

Magyar Vizsla in der Abendsonne
 Die  meisten wählen ihren Hund danach aus, ob ihnen die Rasse gefällt. Die Optik ist entscheidend: Die süßen Locken, das edle Aussehen, die entzückenden Knopfaugen. Emotionale Faktoren, welche die Entscheidung stark beeinflussen. Doch sollte das Aussehen allein nicht darüber entscheiden, welche Hunderasse man sich aussucht. Denn jeder Hund ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen.


Es ist grundsätzlich nichts Verwerfliches daran, den Hund nach dem Äußeren auszuwählen. Das edle Aussehen oder die süßen Augen, dass ist ja das, in was ihr euch als allererstes verliebt. Allerdings vergessen viele dabei, sich über den Charakter der Rasse zu informieren. Wenn allein nach dem Äußeren entschieden wird, kann dies ziemlich schlimme Folgen haben. Immer wieder werden Hunde ins Tierheim abgeben, und Hundetrainer haben es immer wieder mit Problemfällen zu tun, weil die Besitzer nicht mit den Tieren zurechtkommen. In der Regel ist das Problem dabei nicht der Hund.

Jede Hunderasse hat andere Bedürfnisse

Ein Hund ist ein Lebewesen, für den ihr Verantwortung übernehmt, sobald ihr ihn zu euch holt. Zu dieser Verantwortung gehört es auch, sich über die Bedürfnisse des Hundes und den Charakter der Rasse zu informieren. Denn nur so könnt ihr ihm gerecht werden. Fast alle Hunderassen wurden für einen bestimmten Zweck gezüchtet. Das heißt, dass sie spezielle Fähigkeiten besitzen, um diesen Zweck erfüllen zu können. Es gibt Schutz- und Wachhunde, Hütehunde, Jagdhunde etc. Das wiederum bedeutet zum einen, dass sie in vielen Situationen instinktiv handeln, und zum anderen, dass sie diese Fähigkeiten nutzen möchten. Weiß der Besitzer darüber nicht Bescheid, ist der Hund meist unterfordert und dadurch unzufrieden. Oft kompensiert er die Frustration durch überdrehtes, zerstörerisches und zum Teil aggressives Verhalten. Man hat in jedem Fall einen völlig unausgeglichenen Hund. Dies konnte man bereits in der Vergangenheit bei vielen Rassen, die aufgrund ihres Aussehens populär geworden sind, beobachten.


Den Bedürfnissen eines Hundes gerecht werden

Erst kürzlich hat uns eine befreundete Hundetrainerin erzählt, dass sie von einem Border Collie gebissen wurde. Das scheint für viele, die diese Rasse nur für süß und  intelligent halten und nichts über ihre Bedürfnisse wissen, schwer zu glauben. Viele Border Collies sind unterfordert. Ballspielen allein reicht ihnen nicht aus. Sie sind wahnsinnig intelligent und dafür gezüchtet, beim Schafehüten zu helfen. Aus diesem Grund zeigen sie auch das typische Hüteverhalten, zu dem das Zwicken in die Hinterläufe gehört. Denn damit halten sie die Schafherde zusammen. Ein Border Collie muss daher viel rennen und durch Intelligenzspiele geistig gefordert werden.

Hund spielt mit Ball

Ähnliche Probleme ergeben sich auch bei anderen „Modehunden“ wie zum Beispiel dem Weimaraner, den viele aufgrund seines wunderschönen stahlgrauen Fells und seiner edlen Haltung schätzen. Doch Weimaraner sind keine Models, die einfach nur gut aussehen. Es sind Jagd- und Schutzhunde, die auch eine gewisse Mannschärfe besitzen. Werden sie nicht jagdlich geführt und an Nichtjäger abgegeben, die diese Rasse völlig falsch einschätzen, kann dies böse enden. Der Schutztrieb, den viele unterschätzen, führt nämlich meistens dazu, dass der Hund Fremde stellt und sogar nach ihnen schnappt. Weimaraner brauchen Beschäftigung, die ihnen gerecht wird und vor allem eine starke Hand.  In den allermeisten Fällen sind es die Herrchen und Frauchen, die dazu lernen müssen.

Hund und Herrchen, die zusammenpassen


Magyar Vizsla beim Apportieren
Das sind nur zwei von zahlreichen Beispielen, wo Probleme zwischen Hund und Besitzer auftreten, die aufgrund von falscher Führung und falschen Vorstellungen entstehen. Jeder, der sich einen Hund anschaffen möchte, sollte sich daher zunächst über die Rasse informieren, um sicherzustellen, dass Hund und Herrchen oder Frauchen zusammenpassen. Wer gerne auf dem Sofa kuschelt, wird mit einem Magyar Vizsla oder einem Golden Retriever aus der Arbeitslinie nicht glücklich. Sportliche Menschen brauchen einen Hund, der beim Joggen und Radfahren mithält. Davon abgesehen soll es ja auch schon vorgekommen sein, dass sich der Mensch für seinen besten Freund geändert hat ;-)

Wichtig ist, dass ihr wisst, worauf ihr euch bei der schönsten Freundschaft der Welt einlasst und dass ihr bereit seid, die Bedürfnisse eures Hundes zu berücksichtigen. Und das zahlt euch euer bester Freund dann tausendfach zurück.

In diesem Sinne: Immer schön unseren Blog und andere Informationen über Hunderassen lesen. 
Alles Liebe,
Eure Amelie


P.S. Und auch vom wunderschönen, freundlichen Aussehen eines Magyar Vizslas solltet ihr euch nicht täuschen lassen. Wir sind ebenfalls Jagdhunde, um genauer zu sein Vorstehhunde. Wir sind gezüchtet worden, um zu laufen und Wild aufzustöbern. Nur auf dem Sofa rumliegen, macht uns auch keinen Spaß. Aber mehr darüber könnt ihr im Vizsla-Rasseportrait auf unserem Blog nachlesen: http://hundelogbuch.blogspot.de/2013/06/amelie-stellt-sich-vor-jeder-hund-ist.html.

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