Eine Hunderasse, die zu mir passt
Die meisten wählen ihren Hund danach aus, ob ihnen die Rasse gefällt. Die Optik ist
entscheidend: Die süßen Locken, das edle Aussehen, die entzückenden Knopfaugen.
Emotionale Faktoren, welche die Entscheidung stark beeinflussen. Doch sollte
das Aussehen allein nicht darüber entscheiden, welche Hunderasse man sich
aussucht. Denn jeder Hund ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen.
Es
ist grundsätzlich nichts Verwerfliches daran, den Hund nach dem Äußeren
auszuwählen. Das edle Aussehen oder die süßen Augen, dass ist ja das, in was
ihr euch als allererstes verliebt. Allerdings vergessen viele dabei, sich über
den Charakter der Rasse zu informieren. Wenn allein nach dem Äußeren
entschieden wird, kann dies ziemlich schlimme Folgen haben. Immer wieder werden
Hunde ins Tierheim abgeben, und Hundetrainer haben es immer wieder mit
Problemfällen zu tun, weil die Besitzer nicht mit den Tieren zurechtkommen. In
der Regel ist das Problem dabei nicht der Hund.
Jede Hunderasse hat andere Bedürfnisse
Ein
Hund ist ein Lebewesen, für den ihr Verantwortung übernehmt, sobald ihr ihn zu
euch holt. Zu dieser Verantwortung gehört es auch, sich über die Bedürfnisse
des Hundes und den Charakter der Rasse zu informieren. Denn nur so könnt ihr
ihm gerecht werden. Fast alle Hunderassen wurden für einen bestimmten Zweck
gezüchtet. Das heißt, dass sie spezielle Fähigkeiten besitzen, um diesen Zweck
erfüllen zu können. Es gibt Schutz- und Wachhunde, Hütehunde, Jagdhunde etc. Das
wiederum bedeutet zum einen, dass sie in vielen Situationen instinktiv handeln,
und zum anderen, dass sie diese Fähigkeiten nutzen möchten. Weiß der Besitzer
darüber nicht Bescheid, ist der Hund meist unterfordert und dadurch
unzufrieden. Oft kompensiert er die Frustration durch überdrehtes,
zerstörerisches und zum Teil aggressives Verhalten. Man hat in jedem Fall einen
völlig unausgeglichenen Hund. Dies konnte man bereits in der Vergangenheit bei
vielen Rassen, die aufgrund ihres Aussehens populär geworden sind, beobachten.
Den Bedürfnissen eines Hundes
gerecht werden
Erst
kürzlich hat uns eine befreundete Hundetrainerin erzählt, dass sie von einem
Border Collie gebissen wurde. Das scheint für viele, die diese Rasse nur für
süß und intelligent halten und nichts
über ihre Bedürfnisse wissen, schwer zu glauben. Viele Border Collies sind
unterfordert. Ballspielen allein reicht ihnen nicht aus. Sie sind wahnsinnig
intelligent und dafür gezüchtet, beim Schafehüten zu helfen. Aus diesem Grund
zeigen sie auch das typische Hüteverhalten, zu dem das Zwicken in die
Hinterläufe gehört. Denn damit halten sie die Schafherde zusammen. Ein Border
Collie muss daher viel rennen und durch Intelligenzspiele geistig gefordert
werden.
Ähnliche
Probleme ergeben sich auch bei anderen „Modehunden“ wie zum Beispiel dem
Weimaraner, den viele aufgrund seines wunderschönen stahlgrauen Fells und
seiner edlen Haltung schätzen. Doch Weimaraner sind keine Models, die einfach
nur gut aussehen. Es sind Jagd- und Schutzhunde, die auch eine gewisse
Mannschärfe besitzen. Werden sie nicht jagdlich geführt und an Nichtjäger
abgegeben, die diese Rasse völlig falsch einschätzen, kann dies böse enden. Der
Schutztrieb, den viele unterschätzen, führt nämlich meistens dazu, dass der
Hund Fremde stellt und sogar nach ihnen schnappt. Weimaraner brauchen
Beschäftigung, die ihnen gerecht wird und vor allem eine starke Hand. In den allermeisten Fällen sind es die
Herrchen und Frauchen, die dazu lernen müssen.
Hund und Herrchen, die zusammenpassen
Das
sind nur zwei von zahlreichen Beispielen, wo Probleme zwischen Hund und
Besitzer auftreten, die aufgrund von falscher Führung und falschen
Vorstellungen entstehen. Jeder, der sich einen Hund anschaffen möchte, sollte
sich daher zunächst über die Rasse informieren, um sicherzustellen, dass Hund
und Herrchen oder Frauchen zusammenpassen. Wer gerne auf dem Sofa kuschelt,
wird mit einem Magyar Vizsla oder einem Golden Retriever aus der Arbeitslinie nicht
glücklich. Sportliche Menschen brauchen einen Hund, der beim Joggen und
Radfahren mithält. Davon abgesehen soll es ja auch schon vorgekommen sein, dass
sich der Mensch für seinen besten Freund geändert hat ;-)
Wichtig
ist, dass ihr wisst, worauf ihr euch bei der schönsten Freundschaft der Welt
einlasst und dass ihr bereit seid, die Bedürfnisse eures Hundes zu
berücksichtigen. Und das zahlt euch euer bester Freund dann tausendfach zurück.
In
diesem Sinne: Immer schön unseren Blog und andere Informationen über
Hunderassen lesen.
Alles Liebe,
Eure
Amelie
P.S.
Und auch vom wunderschönen, freundlichen Aussehen eines Magyar Vizslas solltet
ihr euch nicht täuschen lassen. Wir sind ebenfalls Jagdhunde, um genauer zu
sein Vorstehhunde. Wir sind gezüchtet worden, um zu laufen und Wild
aufzustöbern. Nur auf dem Sofa rumliegen, macht uns auch keinen Spaß. Aber mehr
darüber könnt ihr im Vizsla-Rasseportrait auf unserem Blog nachlesen: http://hundelogbuch.blogspot.de/2013/06/amelie-stellt-sich-vor-jeder-hund-ist.html.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen