Ohne Zweifel. Wir sind eine Informations- und ehemalige Industrigesellschaft. Wir leben in großen Städten, elektrische Geräte sind für uns selbstverständlich. Wenn wir irgendwo hin möchten, nehmen wir das Auto oder ein anderes kraftstoffbetriebenes Fortbewegungsmittel. Wir surfen im Internet, schreiben uns digitale Nachrichten und telefonieren drahtlos. Doch verlassen wir die Städte zu Fuß oder mit dem Fahrrad und erkunden die Welt jenseits des elektrischen Lichts, der geteerten Straßen und der digitalen Autobahnen, dann können wir mit etwas Glück eine ganz ursprüngliche und natürliche Welt erleben.
Mindestens zweimal pro Woche gehen wir hinaus. Egal ob große oder kleine Tropfen vom Himmel fallen, eine weiße Decke die Erde bedeckt, eine graue Wand die Sicht auf wenige Meter reduziert oder der Boden von eisiger Kälte erstarrt ist. Wir machen das, weil wir die Natur genießen möchten. Gerade wenn das Wetter nicht so besonders einlädt, nach draußen zu gehen, haben wir diese faszinierende Welt für uns. Nicht, dass wir sie nicht gerne teilen möchten. Nein, wir lieben die Ruhe und die Begegnungen, die nur dann möglich sind, wenn wir allein unterwegs sind. Grau- und Silberreiher, Bussarde und andere Vögel beobachten unseren Weg. Hasen, Mäuse und Rehe begleiten uns ein Stück. Und mit etwas Glück sehen wir den Fuchs, von dem wir immer noch nicht wissen, wie seine Stimme klingt.
Schön und grausam ist die wilde Natur
Natürlich sehen wir manchmal auch tote Tiere. Wie sie umgekommen sind, wissen wir nicht und das interessiert uns auch nicht. Das ist der Kreislauf der Natur. Sie regelt den Bestand der Arten selbst. Fressen und Gefressen werden ist nicht grausam, sondern Teil des Lebens draußen in der Wildnis. Wildnis. Das klingt im modernen Deutschland des 21. Jahrhunderts utopisch. Doch auch in unserem kleinen Land gibt es noch Gebiete, die unberührt und wild sind. Das sind Naturschutzgebiete wie im Schwarzwald, das Biospärenreservat Mittlere Elbe oder das Welterbe Wattenmeer. Wisente, Wölfe und Luchse kehren in ihre verlorene Heimat nach Deutschland zurück. Und auch Elche sind wieder gesichtet worden.
Gefährdet ist sie und muss geschützt werden
Vielen Menschen ist es offensichtlich hinter ihren PCs, Notebooks, Netbooks, Tablets und Smartphones egal, dass es hinter der virtuellen Welt noch eine echte gibt. Doch von ihnen droht zumindest keine Gefahr. Geschützt werden muss die Natur vor denjenigen, die sie brutal ausbeuten und zerstören möchten, die Angst vor ihrer Unberührtheit und Wildheit haben, die sie zähmen und kontrollieren möchten. Erst im Dezember ließ eine Schreckensnachricht von der Tötung eines Wolfswelpen Natur- und Tiefreunde aufhorchen. Nachdem 2012 und 2013 in Bayern bereits illegal zwei Luchse getötet worden sind, hat es im vergangenen Monat einen Wolfwelpen in der Sächsischen Lausitz erwischt. Aufgrund unseres Lebenswandels in Deutschland ist es überhaupt ein Wunder, dass sich solche lange als ausgerottet gegoltene Tiere bei uns wieder ansiedeln. Und dann werden diese unter Naturschutz gestellten Arten einfach grundlos erschossen. Der WWF setzt alles daran, diese gnadenlosen Tierschlächter ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Obwohl das Töten eines geschützten Tieres nach EU-Recht eine Straftat darstellt, gibt es in Deutschland keine dazu ausgebildeten Sondereinheiten wie in Österreich oder Italien. Polizeiinspektionen sind verantwortlich, wenn eine derartige Straftat begangen wird.
Wir hoffen sehr, dass sich bald etwas in Sachen Umweltkriminalität ändern wird, damit wir noch lange die wilde Natur in Deutschland genießen und bezaubernde Tierbeobachtungen erleben können.
P.S.: Wahrscheinlich mag es den einen oder die andere nerven, dass wir immer wieder einmal zum Spenden aufrufen. Dass dies ein leidiges Thema ist, wissen wir. Aber es gibt zum Glück etliche Menschen und Organisationen, die sich darum kümmern, dass Tiere gerettet und die Natur erhalten wird. Das kostet (leider) Geld. Und da es wenige reiche Menschen gibt, die ihre Millionen in Umwelt- und Tierschützer stecken, sind diese von Spendengeldern abhängig. Ich bin seit fast einem Jahr Fördermitglied beim WWF. Da es momentan auch bei uns finanziell nicht ganz so rosig aussieht, ich mich aber dennoch Tier- und Umweltschutz engagieren möchte, habe ich mich für den Mindestbeitrag von 4 € im Monat entschieden. Das tut mir nicht weh und hilft dem WWF aber schon. Wer noch Bedenken hat, dem kann ich sagen, dass der WWF im November 2013 vom TÜV Thüringen ausgezeichnet wurde. Und das vor allem für seinen verantwortlichen Umgang mit Spendern und Spendengeldern. Auch Sitftung Warentest bewertete die Naturschutzorganisation als transparent, effizient und gut organisiert. Ihr müsst ja nicht für den WWF spenden, aber ihr solltet vielleicht darüber nachdenken, ob ihr nicht zweimal im Monat nachmittags auf euren Coffee to go verzichten und mit dem gesparten Geld eine Tier- oder Naturschutzorganisation unterstützen wollt.
http://www.youtube.com/watch?v=YlLMbkIBqpQ&feature=c4-overview&list=UUB7ltQygyFHjYs-AyeVv3Qw
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen