Eigentlich gibt es nur zwei Meinungen über Haie. Die einen
finden sie fürchterlich, die anderen faszinierend. Zugegeben, die meisten
Haiarten sind nicht besonders hübsch und wenn man eine Vorlage für ein Monster
für einen Horrorfilm bräuchte, würden sich die meisten bestens dazu
eignen. Die monströsen und scharfen
Zähne, die dieser Räuber besitzt, sind für jedes Tier gefährlich und in der
Regel auch tödlich. Das ist auch die Problematik, die er mit dem Menschen hat.
Denn die meisten Haiangriffe rühren davon, dass der Hai einen Menschen
vermeintlich für Beute hielt und probieren wollte, ob er ihm schmeckt. Leider
ist sein Biss so stark, dass der so Verwundete schlimme Folgen davon tragen
kann. Doch fressen wollte der Hai auf keinen Fall. Es sind auch noch nie
Menschenknochen im Magen eines solchen Riesenfischs gefunden worden. Auch nicht
in dem des weißen Hais. So leid es mir tut, dass sagen zu müssen, aber im
Prinzip kann keiner etwas dafür, wenn so was passiert. Obgleich die Schuld des
Menschen, der sich in das Revier des Räubers wagt.
Fressen
und gefressen werden
Alle Lebewesen auf diesem Planeten müssen Nahrung zu sich
nehmen, um zu überleben. Das ist das Gesetz vom Fressen und Gefressen werden.
Und wir sind da keine Ausnahme. Als schlimmstes Raubtier der Erde essen wir
Lebewesen, die vorher andere Lebewesen bzw. Pflanzen gefressen haben. Wir tun
daher nichts anderes als alle anderen Raubtiere wie Löwen, Tiger, Eisbären und
auch Haie. Haie ernähren sich bekanntermaßen von Meerestieren, denn die Ozeane
dieser Welt sind ihr zu Hause. Sie würden daher niemals an Land kommen, wo wir
Menschen leben, und einen von uns fressen. Denn das ist nicht ihr Revier. Das
Revier des Menschen allerdings ist nicht eingegrenzt auf das Land. Wir holen
uns unser Essen auch aus dem Wasser. Und da geraten wir in Konflikt mit den
Haien. Um den immensen Nahrungsbedarf der Weltbevölkerung zu decken, werden
mehr und mehr Fische gefangen und die Meere so leer gefischt. Das bedeutet
gleichzeitig, dass Meeresraubtiere wie der Hai nur noch schwer Beute machen
können.
Fatales
Eingreifen des Menschen
Vor einigen Tagen ging es in einer Hai-Dokumentation auf
NatGeo Wild um zum Teil tödliche Angriffe auf Touristen im Ägyptischen Sharm el
Sheik. Hai-Experten haben in ähnlichen Filmen immer wieder gezeigt, wie sie die
Wunden, die bei den Haiangriffen entstanden sind, bestimmten Haiarten zuordnen
können. Dabei spielt die Beschaffenheit der Zähne eine entscheidende Rolle
sowie die Statur der Tiere und ihre Art anzugreifen. Dies haben sie auch bei
den Fällen in Ägypten demonstriert. Sie wollten damit untersuchen, ob die beiden
Haie, die von Fischern nach den Angriffen gefangen worden waren, die Täter
gewesen sind. Die Untersuchungen an den toten Tieren haben schließlich unter
Einbeziehung anderer Faktoren das Ergebnis geliefert, dass der Mensch zu einem
Großteil an den Angriffen mitschuldig ist. Da Haie ein beliebtes Objekt von
Tauchern sind und die Anbieter von Tauchexkursionen dem Wunsch, einem dieser
Räuber ganz nah zu sein, aus wirtschaftlichen Gründen nachkommen wollen, ist es
üblich Haie zu füttern. In Gebieten, in denen diese Fische aber durch
Überfischung unterernährt sind, kann das zu einem großen Problem werden. Die
Haie, die in Sharm el Sheik für die Angriffe verantwortlich sind, haben
offensichtlich durch diese Vorgehensweise gelernt, dass ein Mensch Futter für
sie bereit hält. Das können zumindest die extremen Bisswunden an Armen und
Hinterhalt der verwundeten Menschen beweisen, die untypisch sind für einen "normalen" Probierbiss. Dieser Biss ist üblicherweise die typische Verletzung bei einem Menschen durch einen Hai. Die vor Sharm el Sheik verwundeten bzw. getöteten Opfern zeigten aber richtige Fressbisse.
Auch das Füttern von Fischen am Strand oder in strandnahen
Korallenriffen kann zu Haiangriffen führen. Haiarten, die eigentlich tiefes
Gewässer bevorzugen, kommen nämlich dann auf der Suche nach Futter an den
Strand, weil sie den Fischen folgen, die dort gefüttert werden. Dass sie dann
in einen vermeintlichen Fisch beißen wollen und dabei einen Menschen erwischen,
ist jetzt nicht unbedingt ihre Schuld.
In Ägypten ist das Füttern von Fischen am Strand und das von
Haien inzwischen aufs Schärfste untersagt. Den Opfern der Haiangriffe hilft das
jedoch wenig. Es kann lediglich helfen, solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden
und damit andere Touristen schützen.
Wir hoffen sehr, dass ihr nicht zu den Haihassern gehört.
Denn diese imposanten und zum Teil furchteinflößenden Tiere wollen uns nichts
tun. Zumindest nicht wirklich absichtlich.
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