Das Leben auf der Straße
Es gibt Länder, in denen eine Menge von uns auf der Straße leben (müssen). Sie haben leider kein liebendes Herrchen oder Frauchen, das sich um sie kümmert und ein trockenes und sicheres Zuhause bietet. Vor allem in süd- und osteuropäischen Ländern streunen die z.T. ziemlich verwahrlosten Tiere umher auf der Suche nach Futter. Für den Menschen stellen sie oftmals ein großes Problem dar, weil sie zum einen Krankheiten übertragen und zum anderen unberechenbar reagieren können. Sie sind scheu, nicht an Menschen gewöhnt oder haben sogar schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Daher können sie mitunter aggressiv werden. Zudem sind sie eine Gefahr für den Straßenverkehr. Diese Tiere sind jedoch nicht Schuld an dieser Situation. Oftmals schaffen sich Familien zu leichtfertig und unüberlegt einen Hund an. Viele von ihnen stehen zudem an der Armutsgrenze und können kaum ihre Familien ernähren. Die Konsequenz: die Haustiere werden einfach auf die Straße gesetzt und ihrem Schicksal überlassen. In Russland und anderen Ländern gibt es für ein solches Handeln keine rechtlichen und exekutiven Konsequenzen, so dass die Besitzer dies ungestraft tun können. Auf der Straße vermehren sich die unkastrierten Hunde natürlich auch noch. Das bedeutet, zu den ausgesetzten Hunden kommt schließlich auch noch eine Menge Nachwuchs. Alle diese Tiere erwartet dann meist ein schlimmes Schicksal. Sie sterben im Straßenverkehr, verenden qualvoll an Verletzungen oder Krankheiten oder werden von bösartigen Menschen gequält und verstümmelt. Zum Glück werden immer mehr Tierschützer aktiv und versuchen den Straßenhunden zu helfen. Im Internet findet ihr viele Portale, wo ihr euch informieren und auch helfen könnt. Die Adoption eines armen Straßenhundes ist immer eine gute Option, wenn ihr den Wunsch hegt Hundebesitzer zu werden.
Der Horror von Sotschi
In manchen Ländern, in denen die Straßenhunde letztlich als großes Problem angesehen werden, schreiten Behörden oft mit schrecklichen Maßnahmen ein. So auch kürzlich im russischen Sotschi.
Aufgrund der Gefahren, die von Straßenhunden ausgehen können, und dem unschönen Stadtbild, zu dem sie gehören, mussten sie zum Wohle der in Sotschi stattfindenden Olympischen Winterspiele verschwinden. Mehre tausend Hunde waren es. Die Organisatioren beauftragten eine Firma, die den "biologischen Abfall" entsorgen sollten. Die Tiere wurden gefangen und anschließend grausam getötet. Doch für einige kam noch rechtzeitig Hilfe. Ein russischer Milliardär und Hundefreund rettete etliche der herrenlosen Tiere. Mit seinem Geld fianzierte er die Rettungsaktion und einen Zufluchtsort außerhalb von Sotschi, den er für wenigstens ein Jahr finanziell unterstützen wird. Tierschützer konnten dank seiner Hilfe mehrere Hundert Straßenhunde bereits einfangen und dorthin bringen. Einige von ihnen sind sogar schon weiter vermittelt worden.
Doch nicht nur in Sotschi auch in Rumänien werden Hunde im Auftrag der Regierung getötet. Nachdem im vergangenen Sommer ein Kind von Streunern tot gebissen worden ist, will die rumänische Regierung die Töten der Straßenhunde legalisieren, da sie eine Bedrohung für den Menschen in ihnen sehen. Das aber wieder einmal der Mensch die Bedrohung ist, sieht in diesem Land wohl keiner. Denn würden die Menschen nicht so leichtfertig mit den Tieren umgehen, dann würde es auch keine Straßenhunde und damit keine Gefahr geben.
Wir appellieren wieder einmal an die Menschlichkeit, an Tier- und vor allem Hundefreunde. Jeder von euch kann etwas tun, dass den Straßenhunden ein schlimmes Schicksal erspart bleibt. Die Menschen müssen endlich aufhören, Hunde und alle anderen Tiere als Sachen anzusehen und sie dementsprechend zu behandeln.
P.S.: Nur weil sie auf der Straße gelebt haben, müssen diese Hunde übrigens keine Problemfälle sein. In unserer Nachbarschaft leben zwei Rüden, deren Besitzer sie aus Osteuropa von einer Hundehilfe adoptiert haben. Sie sind lieb und sehr umgänglich mit anderen Hunden. Auch die Chefin von meinem Frauchen hat einen sehr süßen Hund aus Spanien zu sich genommen. Er braucht zwar noch ein bisschen Erziehung, aber jeder kann ihm ansehen, dass er sehr dankbar für sein neues Zuhause ist.
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