Das dreckige Geschäft mit Hundebabys
Wieder einmal gehen
schlechte Nachrichten von verwahrlosten, kranken Babys durch die Medien. Die
kleinen Hunde stammen aus Billig-Zuchtstationen z.B. aus Tschechien. Sie werden
dort unter schlimmen Bedingungen geboren, viel zu früh ihren Müttern weggenommen
und dann in kleinen Käfigen nach Deutschland gebracht. Dieses skrupellose
Geschäft muss aufhören. Doch solange es Nachfrager und Abnehmer in Deutschland
gibt, werden die Tierhändler ihr Geschäft nicht aufgeben, denn ihnen geht es
nur um Profit und nicht um das Leben der Hunde.
Billig
Welpen aus Zuchtstationen in Osteuropa
Der Bedarf an sog. Modehunden wird immer wieder durch Welpen aus osteuropäischen Zuchtstationen gedeckt. Modehunde sind aus ordentlichen Zwingern (so die korrekte Benennung eines eingetragenen Züchters bzw. der Zuchtstätte, damit ist also nicht eine vergitterte Hundehütte oder dergleichen gemeint) ziemlich kostspielig. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Aufzucht von Welpen ein recht hoher Aufwand ist. Von der Pflege der Mutterhündin über die Auswahl eines geeigneten Zuchtrüden bis hin zur erfolgreichen Geburt und letztlich der Vermittlung der Hundebabys ist ein langer Weg. Gute Züchter gehen diesen gern mit viel Verantwortung. Und diese Mühen lassen sie sich verständlicherweise bezahlen. Zum anderen spielt die Nachfrage natürlich auch eine Rolle beim Preis. Für eine gefragte Hunderasse ist man bereit viel Geld auszugeben, wenn man diese unbedingt möchte. Allerdings ist dann wieder fraglich, wie viel Sinn das macht. Schließlich sollten sich zukünftige Hundebesitzer ihr neues Familienmitglied nicht aussuchen, weil es gerade in Mode ist, sondern weil sie sich in die Rasse und vor allem in die rassetypischen Charaktereigenschaften verliebt haben.
Es gibt aber leider Menschen, die etwas unbedingt besitzen
möchten, weil sie dazu gehören oder ein bestimmtes Bild bei ihrem Umfeld
erzielen möchten. Solche werden Kunden von den dubiosen osteuropäischen
Züchtern. Denn sie lassen sich verführen von den günstigen Preisen für die
Welpen. Dass die jungen Hunde allerdings nach der Geburt von ihrer Mutter
getrennt werden und unter schlechtesten Bedingungen ihre ersten Tage fristen
müssen, ist ihnen offensichtlich egal. Denn ein tierlieber Mensch würde
keinesfalls solche Machenschaften unterstützen.
Sich bewusst dafür zu entscheiden, einen billigen Welpen aus
einer Zucht zu kaufen, von der man nichts Genaues weiß, das hat nun wirklich
nichts mehr mit Tierliebe zu tun. Da geht es nur noch um materielle
Bedürfnisse, um Statussymbole und den Wunsch, in zu sein, dazu zu gehören. Wie viele
junge Mädels haben sich wohl allein in Deutschland einen Chihuahua gewünscht,
seitdem Paris Hilton ihre kleine Tinkerbell auf dem roten Teppich zur Schau
gestellt hat? Dass es sich dabei nicht um ein Modeaccessoire handelt, das
einfach zur Seite gelegt werden kann, wenn es nicht mehr „in“ ist, das bedenken
wohl die wenigsten. Es ist ein Lebewesen, um das wir uns kümmern müssen. Vor allem
solange es ein Welpe ist. Erziehung und Stubenreinheit sind Pflichten und
bringen Verantwortung mit sich, welche diese jungen Damen so nicht gewollt
haben. Und dann wirft man den Hund am besten von einer Brücke in einen Fluss.
So wie letztes Jahr im Unterfränkischen Würzburg geschehen.
So sucht
man sich einen Hund richtig aus.
In Tierheimen landen Hunde aus unterschiedlichen Gründen:
-
Ihre Besitzer können sich nicht mehr um sie
kümmern.
-
Ihre Besitzer wollen sich nicht mehr um sie
kümmern.
-
Der Hund wurde ausgesetzt.
-
Der Hund ist entlaufen.
Sich um besitzerlose Hunde zu kümmern, ist eine sehr
ehrenwerte Sache. Tierheimhunde sind auch nicht immer Problemhunde, wie viele
meinen. Meine Schwägerin besitzt z.B. einen sehr lieben Schäferhund-Mix aus dem
Würzburger Tierheim. Fee wurde vermutlich von ihren Vorbesitzern behandelt und
hat einen Hüftschaden, wodurch sie ihr Hinterbein nachzieht. Doch sie ist
richtig in ihrem neuen Zuhause aufgeblüht und hat sich prächtig entwickelt. Vor
allem beim Ballspielen ist ihre neugewonnene Lebensfreude richtig gut zu
erkennen.
Dennoch sind Bedenken gegenüber Tierheimhunde berechtigt, denn über ihre Vorgeschichte können nicht einmal die Verantwortlichend des Tierheims eindeutig Auskunft geben. Was den Hunden alles widerfahren ist und welche Auswirkungen das auf sie hat, darüber können sie ebenso nur mutmaßen wie darüber, woher die Hunde stammen. Bei einem ordentlichen Züchter, der sich über seinen Wurf und dessen Eltern viele Gedanken macht, und der großen Wert auf gesunde und wesensfeste Zuchttiere legt, ist das Risiko natürlich deutlich geringer. Das war auch für uns ein Grund, uns für einen Zuchthund zu entscheiden. Dennoch spielen Gene eine wichtige Rolle. Anela hat z.B. das Ektropium vererbt bekommen, das ihr Onkel ebenfalls hat. Dafür kann ihre Züchterin aber nichts. Ausschließen kann man genetisch bedingte Fehlbildungen und Krankheiten eben nicht vollständig. Und dieses Hängelid ist auch wirklich nicht schlimm. Anela ist trotzdem für uns der beste und hübscheste Golden Retriever auf der Welt.
Bei Billighunden ist die Gefahr genetischer Defekte und vererbter Krankheiten natürlich extrem hoch. Denn dort wird nicht darauf geachtet, dass die Elterntiere gesund sind und vor allem nicht miteinander verwandt. Welche Schäden allein die Inzucht bei den Welpen anrichten kann, möchte ich mir gar nicht vorstellen.
So sucht sich im besten Fall der Welpe seine neue Familie aus ;-)
So sehen zufriedene Welpen bei einem ordentlichen Züchter aus.
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