Donnerstag, 10. April 2014

Schleck... schleck... Warum Hunde sich und ihr ganzes Umfeld ablecken.

Schleck... schleck... Warum Hunde sich und ihr ganzes Umfeld ablecken.


Manche mögen es, andere fordern es sogar heraus bzw. haben ein Kommando dafür. Andere finden es unschön oder gar ekelig. Über kaum ein anderes Hundethema gibt es so viele Kontroversen wie über das Lecken. Dabei ist das für Hunde sowie zahlreiche andere Tiere die natürlichste Sache der Welt. Und die Diskussionen völlig unverständlich ...



Hunde lecken

Abgeleckt oder regelrecht abgeschleckt wird vieles von unseren Vierbeinern. Das Futter, der Napf, das Spielzeug, das Lieblingskissen, die Kuscheldecke, sämtliche Möbel, auf denen sich zufällig Essensreste befinden könnten, der Boden (für den natürlich das Gleiche gilt), andere Hunde, andere Tiere und zu guter Letzt Herrchen, Frauchen und jeder Mensch, der auch nur entfernt zum Rudeln dazugehören könnte. Dies ist eine vollkommen normale Verhaltensweise. Vor allem, wenn ihr bedenkt, dass Hunde keine richtigen Greifwerkzeuge wie wir Menschen besitzen. Ihre Pfoten sind nur bedingt dazu geeignet, etwas anzufassen. Greifen können sie damit eigentlich gar nicht. Daher findet bei ihnen viel mit der Schnauze und eben mit der Zunge statt.

Die Gefahren dieses Verhaltens

Hygienische Bedenken stehen an Nr. 1, wenn es um die negativen Auswirkungen des hündischen Leckens geht. Da es sich um ein natürliches Verhalten handelt und die Hunde es häufig und bei allem machen, sind diese Bedenken auch berechtigt. Hunde lecken sich schließlich auch aus "hygienischen" Gründen überall selbst ab.
Ich muss zugeben, dass ich mich von fremden Hunden auch nicht besonders gern ablecken lasse. Im Gesicht schon gar nicht. Die Hände, das ist ok, die können ja anschließend gewaschen werden. Aber was weiß ich, was der fremde Hund eine Minute bevor er mich abschleckt, noch alles abgeschleckt hat. Nur beim eigenen kann ich wissen, wie groß das Risiko ist. Anela darf außerhalb unserer vier Wände kaum etwas abschlecken. Darauf achte ich sehr penibel. Aus zwei Gründen:

1. Nicht erst seit der wachsenden Popularität vergifteter Hundeköter, liegt ein Haufen Schrott in der Gegend herum. Selbst wenn dort, wo wir Gassi gehen die Gefahr gering ist, dass ein menschliches Drecksschwein Würstchen mit Gift oder Rasierklingen präpariert hat, kann dort Zeugs rumliegen, von dem ich nicht möchte, dass Anela es auch nur anschlabbert. Mit Tierkadavern, Kot, vergammelten Essensresten, etc. muss sie - meiner Meinung nach - generell keinen Kontakt haben, denn davon kann sie auch krank werden. Mit "Aus" und "Pfui" unterbinde ich dieses unerwünschte Verhalten.

2. Anela schleckt uns für ihr Leben gerne ab. Das darf sie auch. Es fördert unsere Gemeinschaft und sie zeigt uns damit ihre Zuneigung.


Hintergrund des Leckens


Tatsächlich ist das Ablecken von Menschen und anderen Hunden eine Art, Zuneigung zu zeigen.
Darüber hinaus kann es folgende Gründe haben:

- Beziehung zwischen Mutterhündin und Welpen
- Förderung der Verdauung beim Welpen (ähnlich dem Schaukeln von Babys beim "Bäuerchen machen" *g*)
- Körperpflege
- Anzeigen von Hunger (Animieren, dass erwachsene Hunde Futter für Welpen hochwürgen)
- Anzeigen von Unterwürfigkeit, Vertrauen und Zuneigung gegenüber anderen Hunden

Daher solltet ihr eurem Hund nicht verbieten, dieses Verhalten zu zeigen. Wer sich nicht im Gesicht ablecken lassen möchte, der kann seinem Vierbeiner einfach die Hände dafür anbieten. Denn die können gleich danach gewaschen werden. Oder er achtet, wie wir, darauf, dass er nichts ekliges abschleckt oder aufnimmt. Was ja generell eine gute Sache ist ;-)
Darüber hinaus liegt Anela (wie viele andere Hunde auch) mit auf der Coach und schläft auch bei uns im Bett. Das ist ja auch nicht so besonders hygienisch. Aber solange es "Familienkeime" sind, ist es nicht schlimm, denke ich. Gegen die sind wir quasi schon immun ;-).



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